Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
eine Frage, die uns oft begegnet, und die kürzlich auf Facebook gestellt wurde, lautet:
„Gott ist allwissend, wenn man der Schrift glaubt. Also wusste er, dass Menschen mitunter grausame und dumme Wesen sind, die sich wegen bissl Geld gegenseitig die Schädel einschlagen. Er lässt zu, dass Krankheiten und Umweltkatastrophen auch redliche Menschen treffen. Wie kann man das gutheißen, oder braucht dafür eine gewisse Verblendung?“
Nutzer bei Facebook
Diese harte Frage berührt das Herz eines jeden, der sich mit dem Glauben auseinandersetzt.
In der Bibel finden wir viele Stellen, die von Gott als einem allwissenden und liebevollen Wesen sprechen.
„Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr.“
Jesaja 55:8
Dieser Vers erinnert uns daran, dass Gottes Perspektive weit über unsere menschliche Erfahrung und unser Verständnis hinausgeht. Wir sehen nur einen Teil des großen Bildes, während Gott das Ganze überschaut.
Doch warum lässt Gott Leid zu? Diese Frage führt uns zu dem Buch Hiob, in dem ein gerechter Mann schweres Leid erfährt, ohne eine offensichtliche Ursache dafür zu haben.
„Siehe, glücklich ist der Mensch, den Gott zurechtweist; darum verschmähe nicht die Zucht des Allmächtigen!“
Hiob 5:17
In Hiobs Geschichte wird deutlich, dass Gott manchmal Leid zulässt, um uns zu formen und zu stärken. Es ist nicht immer eine Strafe, sondern kann eine tiefere Bedeutung in unserem geistlichen Wachstum haben.
Ein weiterer Aspekt ist die Freiheit, die Gott uns gegeben hat. Er schuf den Menschen mit der Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen – auch die, sich gegenseitig Leid zuzufügen.
„Der Herr ist gerecht in all seinen Wegen und gnädig in allen seinen Werken.“
Psalm 145:17
Diese Freiheit bedeutet, dass nicht alle Handlungen direkt von Gott gesteuert sind. In seiner Barmherzigkeit gibt er uns jedoch die Möglichkeit, durch unser Leid zu lernen und zu wachsen.
Es ist verständlich, dass solche Erklärungen nicht alle Fragen beantworten oder den Schmerz nehmen können. Doch sie laden uns ein, Gott zu vertrauen und darauf zu vertrauen, dass jedes Leid in dieser Welt einen tieferen Sinn haben kann, den wir vielleicht erst später oder gar nicht in diesem Leben verstehen.
Ich lade euch daher ein, im Vertrauen auf Gottes Liebe und Gerechtigkeit weiterzugehen. Auch wenn wir seine Wege nicht immer verstehen, können wir sicher sein, dass er bei uns ist und uns durch alle Stürme des Lebens führt.