Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,
heute wollen wir uns mit einem herausfordernden und doch wichtigen Thema beschäftigen: der Weisheit und dem Gehorsam in einer Welt voller Autoritäten und Mächte. Dazu betrachten wir einen Abschnitt aus dem Buch Prediger, der uns dazu anleitet, wie wir uns gegenüber weltlichen Herrschern verhalten sollen.
Im Buch Prediger heißt es:
„Ich sage: Halte das Wort des Königs, und zwar wegen des Eides bei Gott. Eile nicht hinweg von seinem Angesicht, und bleib nicht bei einer bösen Sache; denn er tut alles, was er will.“
Prediger 8, 2
Diese Worte rufen uns dazu auf, den Anweisungen der Obrigkeit Folge zu leisten, nicht aus Angst oder Zwang, sondern wegen unseres Glaubens und unserer Verpflichtung vor Gott. Es ist ein Ausdruck von Weisheit, wenn wir uns an die Gesetze und Regeln halten, die zum Wohle der Gesellschaft aufgestellt sind.
Ein weiterer Vers sagt:
„Denn des Königs Wort ist mächtig, und wer kann zu ihm sagen: Was machst du?“
Prediger 8, 4
Hier wird die Macht der Herrscher betont und die oft hilflose Position des Einzelnen angesichts dieser Autorität. Doch auch in solchen Momenten dürfen wir nicht vergessen, dass unser höchster König Gott selbst ist und dass wir in seinem Namen handeln.
Jesus selbst sprach davon, wie wir uns gegenüber Autoritäten verhalten sollen:
„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“
Matthäus 22, 21
Diese Aussage Jesu erinnert uns daran, dass wir zwar in der Welt leben und uns an deren Regeln halten sollen, doch unser Herz und unser Glaube gehören allein Gott. Wir sind Bürger zweier Reiche: des Irdischen und des Himmlischen.
Eine wahre Begebenheit, die mir erzählt wurde, verdeutlicht dies eindrücklich: Ein junger Mann namens Johannes arbeitete in einer Firma, deren Chef als sehr streng und autoritär galt. Johannes war immer bemüht, seine Arbeit zur Zufriedenheit des Chefs zu erledigen, und gleichzeitig lebte er seinen Glauben offen. Eines Tages wurde er vor eine schwere Entscheidung gestellt: Entweder er sollte an einem Projekt mitarbeiten, das gegen seine ethischen Prinzipien verstieß, oder er würde seine Stellung riskieren. Johannes entschied sich, seinem Glauben treu zu bleiben und lehnte das Projekt ab. Sein Chef war zwar verärgert, doch beeindruckt von Johannes‘ Standhaftigkeit und Integrität, und entschied sich, seine Entscheidung zu respektieren. Johannes behielt seinen Job und wurde sogar befördert, weil er bewies, dass wahre Weisheit und Gehorsam nicht in Unterwürfigkeit, sondern in Treue zu höheren Werten liegen.
Liebe Gemeinde, lasst uns daran denken, dass wahre Weisheit nicht nur darin besteht, den irdischen Autoritäten zu gehorchen, sondern vor allem in der Treue zu Gott und seinen Geboten. Mögen wir den Mut haben, für das Richtige einzustehen, auch wenn es schwierig wird, und immer daran denken, dass unser höchster Herrscher Jesus Christus ist.
Herr, gib uns die Weisheit, in dieser Welt klug und gerecht zu handeln. Stärke unseren Glauben, damit wir den Mut haben, für das Richtige einzustehen, und schenke uns deinen Frieden. Amen!