Liebe Leserinnen und Leser,
heute möchte ich mit euch über ein Thema sprechen, das in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt hat: die nahezu göttliche Verehrung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump durch seine Anhänger. Diese Bewunderung geht oft so weit, dass sie ihm göttliche Züge zuschreiben und ihn als von Gott gesandt betrachten, um Amerika zu retten. Dies wurde in einem Interview der Soziologin Arlie Russell Hochschild mit dem Spiegel deutlich, in dem sie die tiefen Überzeugungen und die fast religiöse Hingabe von Trumps Anhängern beschreibt.
Ein Mann sagte ihr: „Gott hat Trump ausgewählt, um uns aus der Wüste zu führen.“ Diese Aussage erinnert an biblische Figuren, die von Gott berufen wurden, das Volk Israel zu führen. Als Hochschild darauf hinwies, dass auch Trump Fehler habe, erwiderte der Mann, Gott würde oft Führer mit Fehlern wählen. Er nannte Noah als Beispiel, der ein Trunkenbold gewesen sei. Schauen wir uns diese Behauptung einmal genauer an.
Tatsächlich finden wir in der Bibel einen Hinweis auf Noahs Fehlverhalten:
„Noah aber, der Ackermann, pflanzte als Erster einen Weinberg. Und da er von dem Wein trank, wurde er betrunken und lag im Zelt aufgedeckt.“
1. Mose 9,20-21
Diese Geschichte zeigt, dass Noah, obwohl er ein gerechter Mann war, menschliche Schwächen hatte. Er wurde betrunken und verhielt sich unangemessen. Trotzdem wurde er von Gott ausgewählt, um die Menschheit vor der Flut zu retten.
Ein weiteres Beispiel ist König David, der ebenfalls große Fehler beging, aber von Gott auserwählt wurde, Israel zu regieren.
„Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der meinen ganzen Willen tun wird.“
Apostelgeschichte 13,22
David beging schwere Sünden, darunter Ehebruch und Mord, doch er bereute aufrichtig und fand Gnade vor Gott. Diese Beispiele zeigen uns, dass Gott oft unvollkommene Menschen wählt, um seine Pläne zu verwirklichen. Es sind nicht ihre Fehler, die sie disqualifizieren, sondern ihre Bereitschaft, sich von Gott leiten zu lassen und zu bereuen.
Doch wie verhält es sich mit der göttlichen Verehrung eines politischen Führers wie Donald Trump? Ist es gerechtfertigt, ihn auf eine Stufe mit biblischen Figuren zu stellen? In der Bibel lesen wir:
„Ihr sollt keine anderen Götter neben mir haben.“
2. Mose 20,3
Diese Worte erinnern uns daran, dass unsere Verehrung allein Gott gehören soll. Wir können und sollen für unsere politischen Führer beten, aber sie sind nicht unfehlbar und sollten nicht göttlich verehrt werden. Es ist wichtig, dass wir die Grenzen zwischen menschlicher Führung und göttlicher Anbetung klar erkennen.
Eine göttliche Verehrung von Menschen kann zu gefährlichen Entwicklungen führen, da sie die Fehler und Schwächen des Menschen verkennt. Jesus selbst sagte:
„Ihr wisst, dass die Herrscher der Völker sie niederhalten und die Großen Gewalt über sie ausüben. Unter euch soll es nicht so sein; sondern wer unter euch groß werden will, sei euer Diener.“
Matthäus 20,25-26
Dies ist ein klarer Aufruf, demütig zu bleiben und die wahre Führung in Jesus Christus zu suchen, der unser Vorbild in Liebe und Demut ist. Lassen wir uns von seiner Führung leiten und nicht von menschlicher Größe blenden.
Lasst uns gemeinsam beten:
Herr, wir danken Dir für Deine Führung und bitten Dich, uns zu helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Lass uns unsere politischen Führer respektieren, aber stets daran denken, dass nur Du unsere wahre Führung bist. Schenke uns Weisheit und Demut, Deinen Willen zu erkennen und zu folgen. Amen!