Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,
die vergangenen Stunden haben uns erneut vor Augen geführt, wie brutal und zerstörerisch Krieg sein kann. In der Nacht zu Sonntag führte Russland einen der schwersten Luftangriffe seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine aus. Besonders die Energie-Infrastruktur des Landes wurde attackiert, wodurch in Kiew und anderen Regionen der Strom abgeschaltet werden musste. Die Angriffe trafen jedoch nicht nur Gebäude, sondern auch Menschenleben: In Mykolajiw wurden zwei Frauen getötet, weitere Menschen, darunter Kinder, verletzt. Der Krieg bringt unermessliches Leid, und er dauert bald 1.000 Tage an.
„Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.“
Psalm 46,2
Diese Worte aus den Psalmen erinnern uns daran, dass Gott gerade in dunklen Zeiten unsere Zuflucht ist. Doch wie kann dieser Trost konkret werden, wenn das Leid so überwältigend ist? Besonders die Angriffe auf friedliche Städte und schlafende Zivilisten lassen uns fassungslos zurück. Gleichzeitig zeigt sich in der Ukraine eine unglaubliche Stärke: Menschen stehen zusammen, leisten Hilfe, kämpfen für ihr Überleben und ihre Freiheit. Es ist ein Ausdruck von Mut und Hoffnung, der uns tief berührt.
Polen reagierte mit großer Sorge auf die Eskalation und ließ Kampfjets aufsteigen. Als direktes Nachbarland ist die Angst vor einer weiteren Ausbreitung des Konflikts allgegenwärtig. Die Angriffe auf westukrainische Regionen, nahe der polnischen Grenze, verdeutlichen die Gefahr, die von diesem Krieg für ganz Europa ausgeht. Es ist eine Erinnerung daran, dass Frieden kostbar und zerbrechlich ist.
„Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr lebt; so wird der Herr, der Gott Zebaoth, mit euch sein, wie ihr sagt.“
Amos 5,14
Inmitten von Gewalt ruft uns Gott dazu auf, das Gute zu suchen. Doch was heißt das für uns heute? Es heißt, nicht gleichgültig zu bleiben. Unsere Gebete, unsere Unterstützung und unsere Solidarität können ein Zeichen des Lichts in dunklen Zeiten sein. Der Krieg mag uns ohnmächtig erscheinen lassen, doch wir sind nicht machtlos. Jeder von uns kann durch kleine Taten der Menschlichkeit und Gerechtigkeit dazu beitragen, die Welt ein wenig heller zu machen.
„Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden.“
Philipper 4,6
In diesen schwierigen Tagen können wir all unsere Sorgen vor Gott bringen. Unser Gebet hat Kraft – nicht nur für die Menschen in der Ukraine, sondern auch für uns selbst. Es kann unsere Ängste lindern, uns Frieden schenken und uns Kraft geben, für das Gute einzutreten. Lassen wir uns heute besonders dazu ermutigen, für die Menschen zu beten, die direkt unter diesem Krieg leiden, und für die Verantwortlichen, dass sie Wege zum Frieden finden.
Herr, wir bringen Dir die Menschen in der Ukraine, die von diesem Krieg so schwer getroffen sind. Schenke ihnen Schutz, Hoffnung und Heilung. Stärke die Verantwortlichen, die nach Lösungen suchen, und lass uns nicht müde werden, für den Frieden einzutreten.
Amen!