644 – Gesellschaft ohne Kompass?

644 – Gesellschaft ohne Kompass?

Herzlich willkommen, liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer!

In einer Zeit, in der vieles im Wandel ist – Individualismus, politische Extreme, sich verschiebende Werte – stellen sich viele die Frage: Was hält unsere Gesellschaft eigentlich noch zusammen?

Unser Bibeltext heute:

„Was der HERR von dir fordert: recht tun, Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“
Micha 6,8 (LUT)

Ein klares Maß – unabhängig von gesellschaftlichen Trends. Drei einfache, aber tiefgreifende Handlungsaufforderungen. Und wenn wir sie ernst nehmen, werden wir zur Orientierung, egal wie zerrissen die Welt scheint.

Zuerst: recht tun. In einer Zeit, in der Gerechtigkeit oft untergeht, wenn jeder nur an sich denkt, ist es herausfordernd, das Rechte zu tun – auch wenn’s unbequem ist. Doch das bewahrt das Miteinander.

Zweitens: Liebe üben. Nicht abstrakt oder nur unter Freunden. Sondern liebevoll handeln – selbst gegenüber dem, der anders ist, der eigene Interessen hat. Liebe als Brücke, die Mauern aufbricht.

Drittens: demütig sein vor deinem Gott. Keine Anmaßung. Kein „Ich-lasse-mir-nichts-von jemandem vorschreiben“. Sondern Haltung zeigen: Ich bin Teil einer größeren Ordnung, und ich bleibe lernfähig.

Blumen für ein besseres StadtbildGenerationenübergreifende Hilfe, Imagen 3, prompted by ChatGPT
Blumen für ein besseres StadtbildGenerationenübergreifende Hilfe, Imagen 3, prompted by ChatGPT

Eine passende Geschichte habe ich gelesen: In einer kleinen Stadt nördlich von Berlin gab es an einer Häuserwand eine auffällige, schwarze Rußspur – entstanden durch einen undichten Schornstein. Die Spur zog sich vom Dach bis auf den Gehweg. Eines Tages begann ein älterer Mann, genau an dieser Stelle jeden Tag einen kleinen Blumentopf mit bunten Pflanzen abzustellen. Er wollte ein Zeichen setzen – gegen das Grau der Stadt, gegen das, was „einfach so“ hingenommen wurde. Bald schlossen sich andere an: Menschen stellten weitere Blumentöpfe dazu, gossen die Pflanzen, machten den Ort zu einem kleinen Garten. Aus einem dunklen Schandfleck wurde eine grüne Hoffnungsecke. Alles begann mit einem, der sich entschloss, recht zu handeln, Liebe zu zeigen – und einfach anzufangen. (Quelle: Lokaljournal Berlin, 2024)

Was heißt das konkret für uns in Deutschland, in Europa? Wir sehen: Wenn Einzelne ihren Maßstab – Gottes Maßstab – ernst nehmen, dann wirkt das in Familien, Nachbarschaften, in Politik und Kultur. Dann entsteht wieder ein Kompass, an dem wir uns alle orientieren können.

Und sieh: Du kannst heute damit anfangen. Ein freundliches Wort im Bus, gegenseitiges Verständnis bei unterschiedlichen Meinungen, ein Schritt zurück, um zu hören statt zu reden – das wirkt.

Mitmenschlichkeit in der U-Bahn, Sora, prompted by ChatGPT
Mitmenschlichkeit in der U-Bahn, Sora, prompted by ChatGPT

Der Bibeltext gibt uns einen festen Anker in einer Zeit, in der Kompassnadeln in alle Richtungen drehen. Wer sich an Gerechtigkeit, Liebe und Demut orientiert, hält nicht nur sich selbst, sondern stiftet Gemeinsinn.

Ich lade Dich ein: geh heute raus mit dem Vorsatz, den Dreiklang auszuleben – und beobachte, wie Du selbst und Dein Umfeld davon berührt werden.


Herr, schenke uns Mut, recht zu tun, die Kraft, Liebe zu leben, und die Haltung der Demut – damit wir in dieser Zeit zu Deinem Kompass werden.

Amen!


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