722 – Sorgt euch um nichts

722 – Sorgt euch um nichts

Liebe Leserinnen und liebe Hörer, wie schön, dass ihr heute wieder mit dabei seid – ob mit Glauben im Herzen, mit Fragen im Kopf oder einfach auf der Suche nach einem guten Gedanken für den Tag.

Heute nehmen wir einen Vers aus dem Philipperbrief unter die Lupe, der Mut machen will – gerade dann, wenn’s eng wird im Kopf oder schwer ums Herz.

„Sorget euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden.“
Philipper 4,6 (LUT)

Das klingt erstmal nach einem billigen Trost. „Sorgt euch um nichts“ – als ob das so einfach wäre. Aber dieser Satz stammt von Paulus. Und der sitzt im Gefängnis, als er das schreibt. Keine bequeme Situation. Keine Aussicht auf schnellen Ausweg. Und trotzdem schreibt er nicht: „Haltet einfach durch“, sondern: „Sorgt euch um nichts.“ Und das ist kein harter Befehl, sondern eine Einladung.

Paulus schreibt, Sora, prompted by ChatGPT
Paulus schreibt, Sora, prompted by ChatGPT

Paulus weiß: Sorgen hat man. Große und kleine. Er tut nicht so, als ob das Leben leicht wäre. Aber er zeigt einen Weg, wie wir mit unseren Sorgen anders umgehen können. Er sagt: Bring’s vor Gott. Alles. Nicht nur das Hochglanz-Gebet am Sonntag, sondern das ganze rohe Zeugs aus der Woche: die Unruhe, die Angst, die offenen Fragen. Gott will das hören.

Glaube ist nicht nur für Erwachsene, Sora, prompted by ChatGPT
Glaube ist nicht nur für Erwachsene, Sora, prompted by ChatGPT

Und noch mehr: Paulus sagt, wir sollen das nicht nur im Flehen tun, sondern auch „mit Danksagung“. Warum das? Weil Dank verändert. Nicht Gott – sondern uns. Wer dankt, erinnert sich. An das, was schon gut war. Was gelungen ist. Wer dankt, sieht das Licht – selbst wenn’s gerade dunkel ist.

Ich habe vor einiger Zeit die Geschichte eines Pflegers gelesen. Er arbeitet auf einer Intensivstation. Jeden Abend, bevor er nach Hause geht, bleibt er kurz am Fenster des Schwesternzimmers stehen. Dann nennt er im Stillen drei Dinge, für die er an diesem Tag dankbar war. Oft ist es etwas Kleines: ein Lächeln eines Patienten, ein gutes Gespräch mit einer Kollegin, ein Sonnenstrahl durch die Jalousie. Er sagt, das sei sein Rettungsanker. Sein Gebet. Es macht ihn nicht unverwundbar – aber innerlich frei.

Nachdenklicher Pfleger am Fenster, Sora, prompted by ChatGPT
Nachdenklicher Pfleger, Sora, prompted by ChatGPT

Paulus bleibt in seinem Brief nicht bei der Einladung zum Gebet stehen. Er schreibt weiter:

„Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.“
Philipper 4,7 (LUT)

Der Frieden Gottes ist kein Gefühl, das man sich macht. Er ist ein Geschenk. Er übersteigt unsere Logik, unseren Plan, unsere Kontrolle. Er bewahrt Herz und Verstand. Nicht in der Weise, dass nichts mehr passiert – sondern so, dass es uns nicht zerstört. Dass wir atmen können. Ruhig bleiben. Hoffnung behalten.

Ein Gebet ist der direkte Draht zu Gott, Sora, prompted by ChatGPT
Ein Gebet ist der direkte Draht zu Gott, Sora, prompted by ChatGPT

Vielleicht ist das heute die Einladung: Sprich mit Gott. Ehrlich. Direkt. Ohne religiöses Feintuning. Und wenn’s schwerfällt, mit dem Danken anzufangen – dann fang trotzdem an. Manchmal reicht ein Satz. Ein Wort. Und manchmal beginnt der Friede genau da, wo wir alles abgeben, was uns sonst auffrisst.


Guter Gott, ich bringe dir heute alles, was mich drückt – die Fragen, die Ängste, das Chaos.

Ich danke dir für alles, was trotzdem gut ist – auch wenn ich es nicht immer sehe.

Schenk mir deinen Frieden, der tiefer geht als mein Verstand.

Und bleib bei mir, in allem.

Amen!


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