838 – Amen. So sei es.

838 – Amen. So sei es.

Hoffnung im Park, Sora, prompted by ChatGPT
Hoffnung im Park, Sora, prompted by ChatGPT

Liebe Hörerinnen und Hörer, liebe Leserinnen und Leser,

heute machen wir es anders: Wir fangen mit dem „Amen“ an. Das Wort, das sonst am Ende steht, steht heute ganz vorne. Und das ist nicht nur stilistisch gemeint. „Amen“ bedeutet nämlich: „So sei es“, „Es ist wahr“, „Ich stimme zu“. Es ist ein Wort des Vertrauens. Ein Wort des Glaubens. Ein Wort der Haltung.

Und deshalb beginnen wir heute genau damit – mit einem „Amen“ in Musik. Hier kommt ein Songtext, der das ausdrückt.Und vielleicht summst du schon beim Lesen mit.

Amen

Amen, wenn der Morgen graut,
Amen, wenn kein Mensch mir traut.
Amen, wenn die Zweifel schrein,
Amen – ich werd nicht allein sein.

Amen, wenn der Tag mich bricht,
Amen, wenn die Hoffnung spricht.
Amen, wenn ich leise bin,
Amen – und ich find den Sinn.

Denn wenn ich „Amen“ sag,
steh ich nicht nur da und nick.
Ich sag: Ich glaub, ich trag
die Liebe weiter, Stück für Stück.

Amen, wenn die Schatten ziehn,
Amen, auch wenn andre fliehn.
Amen, ich steh immer noch
auf festem Grund – durch Gottes Wort.

Amen – ich heb mein Herz,
auch mitten durch den Schmerz.
Denn „Amen“ ist mein Mut,
mein Glaube, meine Glut.

Amen.

Das „Amen“ ist keine Floskel. Es ist ein Bekenntnis. Jesus selbst nutzte das Wort oft. Und bei ihm klang es besonders betont. In der Lutherbibel heißt es dann: „Wahrlich, ich sage euch …“. Im griechischen Urtext steht dort tatsächlich: „Amen, amen, ich sage euch …“

So spricht Jesus zum Beispiel:

„Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.“
Johannes 5,24

Jesus' inspirierende Lehren, Sora, prompted by ChatGPT
Jesus‘ inspirierende Lehren, Sora, prompted by ChatGPT

Jesus nutzt „Amen“ am Anfang eines Satzes – als Verstärker, als Zeichen für: „Darauf kannst du dich verlassen.“ Es ist wie ein göttliches Siegel unter einer Wahrheit, die wir manchmal erst später verstehen.

Und das macht „Amen“ auch so besonders. Denn oft sprechen wir es aus, ohne dass wir schon wissen, wie es kommt. Wenn wir beten und „Amen“ sagen, ist es ein Vertrauen darauf, dass Gott hört. Dass er wirkt. Dass er weiß, was er tut. Selbst wenn wir es noch nicht sehen.

Auch Paulus greift dieses Wort mehrfach auf. In einem seiner Briefe heißt es:

„Denn auf alle Gottesverheißungen ist in ihm das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen, Gott zur Ehre.“
2. Korinther 1,20

Ein „Amen“ ist also nicht nur eine Zustimmung zu einem Gebet. Es ist eine Zustimmung zum ganzen Handeln Gottes. Ein „Ja“ zu seinem Weg. Auch wenn dieser Weg durch Herausforderungen führt. Oder durch Phasen des Schweigens.

Vielleicht kennt ihr das: Ihr habt gebetet, gerungen, gehofft – und dann sagt ihr am Ende doch „Amen“. Nicht, weil alles klar ist. Sondern weil ihr euch entscheidet, Gott zu vertrauen. Genau darum geht es.

Ich habe einmal die Geschichte einer Frau gelesen, die ihren Sohn bei einem Unfall verloren hat. Es war dunkel, sie war wütend auf Gott, konnte nicht beten. Wochenlang. Dann – eines Abends – hat sie sich wieder hingekniet. Sie brachte keine Worte heraus. Nur ein einziges: „Amen.“ Später sagte sie: „Das war mein Ja zum Leben. Mein Ja zu Gott, auch wenn ich ihn nicht verstehe.“ (Quelle: Magazin „Aufatmen“ – Ausgabe 1/2019)

Was für ein starkes Zeichen.

Gebet im Schlafzimmer, Sora, prompted by ChatGPT
Gebet im Schlafzimmer, Sora, prompted by ChatGPT

Und deshalb heute die Einladung: Sag dein „Amen“ nicht nur am Ende eines Gebets. Sag es als Lebenshaltung. Als Antwort auf Gottes Liebe. Als Vertrauen mitten im Chaos. Als Stärke in der Schwachheit.

„Amen“ ist mehr als ein Punkt. Es ist ein Ausrufezeichen für den Glauben.

Herr,

mein „Amen“ klingt manchmal zaghaft,

manchmal trotzig,

manchmal müde.

Aber ich will es sagen –

denn es ist mein „Ja“ zu dir.

Mein Vertrauen.

Mein Glaube.

Amen!

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