686 – Freunde fürs Leben

686 – Freunde fürs Leben

Hallo liebe Leserinnen und Hörer, liebe Freunde des Wortes – und vielleicht heute ganz besonders: liebe Freundinnen und Freunde im Herzen!

Es ist schön, dass ihr heute dabei seid – an einem Tag, der weltweit der Freundschaft gewidmet ist.

Der 30. Juli ist der von der UN ausgerufene Internationale Tag der Freundschaft. Ein Tag, der wie geschaffen ist, um zu fragen: Was macht Freundschaft eigentlich aus – und was hat Gott damit zu tun?

In der Bibel finden wir viele Beispiele für tiefe, tragende Freundschaften. Eine der berühmtesten ist die zwischen David und Jonathan. Ihre Geschichte ist mehr als eine Erzählung über Kameradschaft – sie ist ein Bild echter, hingegebener Liebe zwischen zwei Menschen, die einander den Rücken stärken, selbst unter Gefahr.

David und Jonathan, prompted by ChatGPT
David und Jonathan, prompted by ChatGPT

Ein Vers bringt diese besondere Verbindung wunderbar auf den Punkt:

„Jonathan aber, der Sohn Sauls, hatte David sehr lieb und schenkte ihm sein Herz.“
1. Samuel 18,1

Freundschaft bedeutet: Ich schenke dir einen Teil von mir. Nicht als Tauschgeschäft, sondern einfach so. Weil du du bist.

Wenn wir ehrlich sind, ist es gar nicht so leicht, echte Freundschaft zu leben. Sie braucht Vertrauen, Ehrlichkeit, Geduld – und manchmal auch Vergebung. Freundschaft ist kein Accessoire, das man sich ansteckt, wenn es gut aussieht. Sie ist ein Band, das hält – auch, wenn’s schwer wird.

Tröstendes Gespräch im Park, prompted by ChatGPT
Tröstendes Gespräch im Park, prompted by ChatGPT

Jesus selbst nennt seine Jünger an einer entscheidenden Stelle nicht mehr Diener, sondern Freunde. Das ist keine kleine Geste – das ist ein Perspektivwechsel:

„Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich Freunde genannt; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan.“
Johannes 15,14–15

Jesus teilt alles mit uns – sogar seine tiefsten Gedanken. Und das, obwohl wir ihn immer wieder enttäuschen. Seine Freundschaft ist kein launisches Hin und Her. Sie ist treu. Felsenfest. Lebensrettend.

Es gibt eine Geschichte, die mich besonders bewegt hat: Vor ein paar Jahren las ich von zwei Jugendlichen aus Berlin, die sich auf der Flucht aus einem übergriffigen Elternhaus kennengelernt hatten. Sie halfen sich gegenseitig durch – durch Ämter, durch Kälte, durch Enttäuschungen. Der eine hatte kaum etwas, aber der andere sagte: „Er hat mir das gegeben, was ich wirklich brauchte: jemanden, der nicht wegläuft, wenn’s schwierig wird.“ Heute leben sie in einer WG. Der eine ist Sozialarbeiter geworden, der andere macht gerade seine Ausbildung.

Freunde einer WG, Sora, prompted by Michael Voß
Freunde einer WG, Sora, prompted by Michael Voß

Das ist Freundschaft. Nicht perfekt. Aber echt.

Die Bibel redet nicht von einer weichgespülten Version von Freundschaft. Sie ist keine Wellness-Oase, sondern manchmal ein Trainingscamp für Liebe, die bleibt. Salomo schreibt in einem seiner Weisheitssätze:

„Ein Freund liebt allezeit, und ein Bruder wird für die Not geboren.“
Sprüche 17,17

Freundschaft ist nicht die Abwesenheit von Schwierigkeiten. Sie ist das Versprechen: Ich geh mit dir da durch.

Und manchmal bedeutet das auch, Dinge anzusprechen, die unbequem sind. Echte Freunde sagen dir die Wahrheit – nicht, weil sie dich verletzen wollen, sondern weil sie dich lieben.

„Besser Zurechtweisung durch offene Liebe als verborgenes Wohlwollen. Die Schläge eines Freundes meinen es gut.“
Sprüche 27,5–6

In einer Zeit, in der Likes oft für Freundschaft gehalten werden, brauchen wir echte Weggefährten mehr denn je. Menschen, die mit uns lachen – und weinen. Die uns prägen, ohne uns zu verbiegen.

Vielleicht ist heute ein guter Tag, um jemanden anzurufen, dem du viel verdankst. Vielleicht auch ein Tag, um jemanden neu in dein Herz zu lassen.

Und vielleicht ist heute auch ein Tag, um dich an die größte Freundschaft zu erinnern: Die zwischen dir und dem, der sein Leben für dich hingegeben hat.

Jesus sagt:

„Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“
Johannes 15,13

Du bist gemeint. Geliebt. Gesehen. Und eingeladen: Diese Liebe weiterzugeben.


Jesus, du hast uns gezeigt, was Freundschaft bedeutet.

Du nennst uns Freunde – obwohl wir oft an uns selbst denken.

Schenk uns Herzen, die treu sind. Offen.

Und ehrlich. Zeig uns, wie wir Freundinnen und Freunde sein können – für andere.

Und danke für die, die uns durch unser Leben begleiten.

Amen!


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