349 – Die Speisung der Fünftausend – Ein Wunder der Gemeinschaft

349 – Die Speisung der Fünftausend – Ein Wunder der Gemeinschaft

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,

heute beschäftigen wir uns mit einer Geschichte, die viele von uns schon aus Kindertagen kennen: Die Speisung der Fünftausend. Diese Begebenheit ist eine der wenigen Geschichten, die in allen vier Evangelien berichtet wird, was schon allein darauf hinweist, wie wichtig und bedeutungsvoll sie für die frühen Christen war. Lasst uns gemeinsam tiefer in diesen Text eintauchen und entdecken, was er uns heute zu sagen hat.

„Und sie gingen in die Boote und fuhren an einen einsamen Ort, um allein zu sein. Und die Leute sahen sie wegfahren und viele merkten es; und sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor. Und als Jesus ausstieg, sah er die große Menge; und es jammerte ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren.“
Markus 6,32-34

Schon zu Beginn sehen wir, wie sehr Jesus das Wohl der Menschen am Herzen liegt. Trotz der eigenen Müdigkeit und dem Bedürfnis nach Ruhe, wendet er sich den Menschen zu, die ihm nachgefolgt sind. Sein Herz schlägt für die Menschen, die Orientierung und Hoffnung suchen. Diese Haltung des Mitgefühls, das Jesus den Menschen entgegenbringt, ist für uns ein Beispiel, wie wir selbst unseren Mitmenschen begegnen können: Mit einem offenen Herzen, bereit, zu geben, wo es nötig ist.

„Da sprach er zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese essen können? Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekommt.“
Johannes 6,5-7

Es ist interessant zu sehen, wie Jesus seine Jünger in das Wunder einbezieht. Er fragt Philippus, wie sie die Menge speisen könnten, obwohl er bereits wusste, was geschehen würde. Jesus fordert seine Jünger heraus, ihre Grenzen zu erkennen und ihre Abhängigkeit von Gottes Möglichkeiten zu akzeptieren. Diese Stelle erinnert uns daran, dass auch wir oft in Situationen geraten, in denen unsere eigenen Mittel nicht ausreichen. Aber gerade dann öffnet sich Raum für das Wirken Gottes.

„Er aber sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach! Und als sie es erkundet hatten, sprachen sie: Fünf und zwei Fische. Und er befahl ihnen, dass sich alle lagerten, tischweise, auf das grüne Gras. Und sie setzten sich in Reihen zu hundert und zu fünfzig. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah auf zum Himmel, dankte und brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie ihnen austeilten; und die zwei Fische teilte er unter sie alle.“
Markus 6,38-41

Jesus ist Mitten unter den Menschen und sorgt für Nahrung, DALL·E, prompted by Michael Voß
Jesus ist Mitten unter den Menschen und sorgt für Nahrung, DALL·E, prompted by Michael Voß

In diesem Moment wird das Wunder sichtbar. Aus wenigen Broten und Fischen entstehen Speisen, die für Tausende reichen. Jesus zeigt uns hier nicht nur seine göttliche Macht, sondern auch, wie Gott aus wenigem Großes entstehen lassen kann. Das Wunder besteht nicht nur darin, dass das Brot und die Fische sich vermehren, sondern auch darin, dass die Menschen in einer Gemeinschaft zusammenkommen, teilen und satt werden.

Die Botschaft dieser Geschichte ist klar: In der Gemeinschaft mit Gott und den Mitmenschen geschieht das Wunder der Fülle. Es geht nicht darum, was wir haben oder was wir nicht haben, sondern darum, was Gott mit dem, was wir bereit sind zu geben, tun kann. Wenn wir bereit sind, unsere Gaben, seien sie noch so klein, in die Hände Gottes zu legen, kann daraus etwas Großes, Segensreiches entstehen.

Am Ende bleibt die Frage an uns: Wo können wir in unserem Leben teilen, was wir haben? Wo können wir dazu beitragen, dass Gemeinschaft entsteht und Menschen satt werden – sei es an Brot, an Trost oder an Liebe? Lasst uns diese Geschichte als Inspiration nehmen, unsere Augen und Herzen für die Nöte unserer Mitmenschen zu öffnen und in dem Vertrauen zu leben, dass Gott aus unserem Wenigen viel machen kann.

Herr, wir danken dir für deine Güte und dein Mitgefühl. Hilf uns, zu erkennen, wo wir in unserem Leben teilen und Gemeinschaft fördern können. Lass uns dein Werkzeug sein, um deine Liebe und deine Fülle in dieser Welt zu verbreiten.

Amen.

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