365 – Geteilte Freude und geteiltes Leid – Die Tiefe der geistlichen Gemeinschaft

365 – Geteilte Freude und geteiltes Leid – Die Tiefe der geistlichen Gemeinschaft

Liebe Leserinnen und Leser,

wir haben bereits darüber gesprochen, wie wichtig Gemeinschaft im Glauben ist. Heute wollen wir noch tiefer eintauchen und verstehen, was es bedeutet, unsere Freude und unser Leid in einer geistlichen Gemeinschaft zu teilen. Der Alltag hält so viele Höhen und Tiefen für uns bereit, und manchmal fühlt es sich an, als müssten wir all das alleine bewältigen. Aber das ist nicht, was Gott für uns vorgesehen hat.

In der Bibel gibt es ein kraftvolles Beispiel dafür, wie gemeinsames Leid und gemeinsame Freude das Band zwischen Menschen stärken können. Paulus schreibt im Römerbrief:

„Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden.“
Römer 12,15

Das klingt so einfach und doch so tiefgehend. Wie oft erleben wir Freude oder Schmerz, aber sind zu stolz oder zu schüchtern, um sie mit anderen zu teilen? Wir denken vielleicht, dass unser Schmerz zu groß oder unsere Freude zu klein ist, um sie auszusprechen. Doch genau diese gemeinsamen Erfahrungen sind es, die uns miteinander verbinden und uns als Gemeinschaft stärken.

Erinnere dich an eine Zeit, in der jemand an deiner Seite war, als du gelitten hast. Vielleicht war es nur ein stilles Dasein, ein freundlicher Blick oder eine Umarmung. Diese Momente des Trostes sind unvergesslich, weil sie uns zeigen, dass wir nicht allein sind. In 2. Korinther 1,3-4 heißt es:

„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber von Gott getröstet werden.“

Diese Worte erinnern uns daran, dass der Trost, den wir empfangen, niemals nur für uns bestimmt ist. Er ist dazu da, weitergegeben zu werden.

Ich erinnere mich an die Geschichte eines jungen Mannes, der nach einem schweren Unfall lange im Krankenhaus lag. Die Schmerzen waren unerträglich, die Tage schienen endlos. Doch seine Gemeinde stand fest an seiner Seite. Jeden Tag kam jemand vorbei – mal mit einem Lied, mal mit einem Gebet, mal einfach nur, um die Hand zu halten. „Ich hätte es nicht alleine geschafft“, erzählte er später. „Nicht, weil ich nicht stark genug war, sondern weil ich die Last nicht alleine tragen musste.“ Seine Heilung war nicht nur eine körperliche, sondern auch eine geistliche, die durch die Kraft der Gemeinschaft ermöglicht wurde.

Freunde beten für einen Kranken, DALL·E, prompted by ChatGPT 4o
Freunde beten für einen Kranken, DALL·E, prompted by ChatGPT 4o

Gott hat uns dazu berufen, uns gegenseitig zu tragen, in Freude wie in Leid. In Philipper 2,4 fordert uns Paulus auf:

„Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem anderen dient.“

Diese Worte sind ein Aufruf zu einem Leben in echter Gemeinschaft, in dem wir nicht nur für uns selbst, sondern auch für andere leben.

Lasst uns also mutig sein und unsere Herzen öffnen. Teilen wir unsere Freuden, damit sie sich vermehren. Teilen wir unser Leid, damit es sich verringert. Und vertrauen wir darauf, dass Gott uns in jeder Situation Menschen zur Seite stellt, die uns begleiten, stützen und lieben – so wie wir es für andere tun können.

Herr, schenke uns die Bereitschaft, unsere Freude und unser Leid mit anderen zu teilen. Lass uns zu einem Spiegel deiner Liebe werden, der in der Gemeinschaft seinen Ausdruck findet.

Amen!

One comment

  1. Pingback: Pressemitteilung: KI-Andacht feiert einjähriges Jubiläum – KI-Andacht.de

Comments are closed.

Translate
Consent Management Platform von Real Cookie Banner