Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,
die heutige Losung stammt aus Psalm 91,1-2 und lautet:
„Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“
Diese Worte sind eine kraftvolle Erinnerung an Gottes Schutz und unsere Zuversicht in Ihm.
Psalm 91 ist ein Text, der durch seine bildhafte Sprache und seine tiefgründige Botschaft viele Menschen seit Jahrhunderten tröstet und stärkt. Der Schirm des Höchsten und der Schatten des Allmächtigen sind Metaphern für Gottes allumfassenden Schutz. Wer unter diesem Schirm sitzt, findet Zuflucht und Geborgenheit, fernab von den Stürmen des Lebens.
Dieses Vertrauen in Gottes Schutz kann uns durch schwierige Zeiten tragen. Wenn wir sagen können: „Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe“, bekennen wir, dass wir uns ganz auf Gott verlassen. Er ist unsere Festung, unser sicherer Ort inmitten von Unsicherheiten und Ängsten.
Auch der Apostel Paulus betonte die Sicherheit, die wir in Gottes Nähe finden:
„Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“
2. Timotheus 1,7
Diese Zusicherung ermutigt uns, unsere Ängste loszulassen und in der Kraft Gottes zu leben. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott uns nicht im Stich lässt, sondern uns mit Kraft und Liebe erfüllt.
Eine weitere Zusage finden wir im Buch der Sprüche:
„Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt.“
Sprüche 16,9
Diese Weisheit lehrt uns, dass wir unsere Pläne in Gottes Hände legen und auf seine Führung vertrauen dürfen. Oftmals meinen wir, alles im Griff haben zu müssen, doch letztlich ist es Gott, der unsere Wege lenkt und uns auf dem richtigen Pfad führt.
Das tägliche Bibellesen, ob durch die Losungen oder andere Bibeltexte, ist ein wesentlicher Teil des Schutzes, den der Herr uns bietet. Durch das Studium der Heiligen Schrift erfahren wir immer wieder etwas Neues über Gottes Wünsche und die gute Nachricht des Evangeliums. So bleiben wir in ständiger Verbindung mit Gott und können Seine Weisung für unser Leben besser verstehen.
Möge auch der heutige Tag uns daran erinnern, dass wir unter dem Schutz des Höchsten stehen und unsere Zuversicht in ihm finden. Lasst uns die Gelegenheit nutzen, durch das Lesen der Bibel in unserer Beziehung zu Gott zu wachsen und seine Liebe in unserem Leben widerzuspiegeln.
Seit fast 300 Jahren begleiten die Losungen Christen durch ihren Alltag. Am 3. Mai 1728 begann Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf diese Tradition, als er der Gemeinde in Herrnhut ein kurzes Wort für den kommenden Tag mit auf den Weg gab. Mit den Worten „Liebe hat ihn hergetrieben, Liebe riss ihn von dem Thron, und wir sollten ihn nicht lieben?“ begann die Geschichte der Losungen.
Bald wurde in Herrnhut täglich eine solche „Parole für den Tag“ ausgegeben. Zinzendorf nannte die Losungen „fortgesetzte Gespräche des Heilands mit der Gemeinde“. Heute lesen Christen aus vielen Kirchen die Losungen in etwa 60 Sprachen. Seit der ersten gedruckten Ausgabe 1731 erscheinen die Losungen ohne Unterbrechung, Jahr für Jahr. Mit der Herrnhuter Missionsarbeit begann 1732 die weltweite Verbreitung dieser geistlichen Begleitung.
Die Losungen bestehen heute aus einem alttestamentlichen Bibelwort, einem neutestamentlichen Lehrtext und einem dritten Text, der oft ein Gebet oder ein Liedvers ist. Für jeden Tag des Jahres wird eine alttestamentliche „Losung“ aus über 1800 Bibelversen gelost. Danach werden der neutestamentliche „Lehrtext“ und der „Dritttext“ thematisch dazu passend ausgewählt.
Die heutige Losung aus Psalm 91,1-2 erinnert uns daran, wie wichtig es ist, unsere Zuflucht bei Gott zu suchen. Diese Worte sind ein kraftvolles Bekenntnis des Vertrauens und der Hoffnung in Gottes Schutz und Führung. In einer Welt voller Unsicherheiten bietet uns Gottes Wort Halt und Orientierung.
Himmlischer Vater, wir danken dir für deinen Schutz und deine Führung. Hilf uns, immer wieder zu dir zu kommen und unsere Zuflucht bei dir zu suchen. Stärke unseren Glauben und lass uns in deiner Liebe wachsen.
Amen!