Liebe Leserinnen und Leser,
heute möchten wir uns einer der faszinierendsten und zugleich ermutigendsten Geschichten des Neuen Testaments widmen: der Heilung des besessenen Geraseners. Diese Erzählung wird in den Evangelien nach Lukas, Matthäus und Markus berichtet. Sie offenbart die Kraft und Barmherzigkeit Jesu und zeigt uns, wie tiefgehende Veränderung in unserem Leben möglich ist, wenn wir uns ihm anvertrauen.
Beginnen wir mit der Beschreibung in Lukas 8, 26-29. Hier lesen wir:
„Und sie fuhren weiter in das Gebiet der Gerasener, das Galiläa gegenüberliegt. Und als er ans Land stieg, begegnete ihm ein Mann aus der Stadt, der war von bösen Geistern besessen und trug schon lange keine Kleider und blieb in keinem Hause, sondern in den Grabhöhlen. Als er aber Jesus sah, schrie er auf und fiel vor ihm nieder und rief laut: Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht! Denn er hatte dem unreinen Geist geboten, aus dem Menschen auszufahren. Denn er hatte ihn oft ergriffen, und er wurde mit Ketten und Fußfesseln gebunden und bewacht, und er zerriss die Fesseln und wurde von dem bösen Geist in die Wüste getrieben.“
Markus berichtet uns in Kapitel 5, 1-5:
„Und sie kamen an das andere Ufer des Meeres in die Gegend der Gerasener. Und als er aus dem Boot stieg, lief ihm sogleich aus den Grabhöhlen ein Mensch mit einem unreinen Geist entgegen, der seine Wohnung in den Grabhöhlen hatte, und niemand konnte ihn mehr binden, auch nicht mit einer Kette. Denn er war oft mit Fesseln und Ketten gebunden worden, und die Ketten hatte er zerrissen und die Fesseln zerrieben, und niemand konnte ihn bändigen. Und er war allezeit, Tag und Nacht, in den Grabhöhlen und auf den Bergen, schrie und schlug sich mit Steinen.“
In Matthäus 8, 28-29 finden wir ebenfalls eine Beschreibung dieses Ereignisses:
„Und er setzte über ans andere Ufer in das Land der Gadarener. Da liefen ihm zwei Besessene entgegen, die kamen aus den Grabhöhlen und waren sehr gefährlich, so dass niemand diese Straße gehen konnte. Und siehe, sie schrien: Was haben wir mit dir zu schaffen, du Sohn Gottes? Bist du hergekommen, uns zu quälen vor der Zeit?“
Diese dramatischen Berichte zeigen einen Mann (oder in Matthäus zwei Männer), der von Dämonen besessen war und ein Leben in extremer Isolation und Qual führte. Die Menschen in seiner Umgebung waren machtlos, ihm zu helfen oder ihn zu bändigen. Doch dann kam Jesus.
Jesus zeigte in diesen Begegnungen seine Macht über die bösen Geister. Er befreite den Mann, indem er die Dämonen vertrieb und ihm ein neues Leben schenkte. Der geheilte Mann wurde von einem verstörten Außenseiter zu einem bezeugenden Nachfolger Jesu.
Was können wir aus dieser Geschichte für unser eigenes Leben lernen? Hier sind einige wichtige Lehren:
Erstens, egal wie hoffnungslos eine Situation erscheinen mag, Jesus hat die Macht, Veränderung und Heilung zu bringen. In unserem Leben können wir auf Herausforderungen und Hindernisse stoßen, die unüberwindbar erscheinen. Doch durch den Glauben an Jesus und seine heilende Kraft können wir Hoffnung und Erlösung finden.
Zweitens, Jesus sieht uns nicht nur als unsere Probleme, sondern als Menschen mit unendlichem Wert. Der besessene Mann wurde von seiner Gesellschaft verstoßen, doch Jesus begegnete ihm mit Mitgefühl und Liebe. Auch wir dürfen wissen, dass Jesus uns liebt und uns in unserer tiefsten Not begegnen will.
Drittens, nach unserer Heilung und Befreiung haben wir eine Aufgabe. Der geheilte Mann wurde von Jesus beauftragt, zu seinen Leuten zurückzukehren und zu erzählen, was Gott für ihn getan hat. Auch wir sind berufen, Zeugnis zu geben von der Liebe und Macht Gottes in unserem Leben und anderen davon zu erzählen.
Mögen wir alle diese Hoffnung und Ermutigung aus der Geschichte der Heilung des besessenen Geraseners schöpfen. Jesus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Er kann und will in unser Leben eingreifen, uns befreien und uns in seine Nachfolge rufen.
Lasst uns beten:
Herr Jesus, wir danken dir für deine unendliche Liebe und Macht. Du siehst unsere tiefsten Nöte und begegnest uns mit Mitgefühl. Bitte hilf uns, deine heilende Kraft in unserem Leben zu erfahren und zeige uns, wie wir anderen davon erzählen können.
Amen!