354 – Wählen im Geiste der Nächstenliebe

354 – Wählen im Geiste der Nächstenliebe

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,

heute ist ein wichtiger Tag für die Menschen in Thüringen und Sachsen, denn die Wahl zum Landtag steht an. Es ist eine Gelegenheit, unsere Stimme zu erheben, nicht nur für die politischen Parteien und Programme, die wir unterstützen, sondern auch für die Werte, die wir als Christinnen und Christen in unserem Herzen tragen. Lasst uns darüber nachdenken, wie wir diese Gelegenheit nutzen können, um ein Zeichen der Nächstenliebe und des Glaubens zu setzen.

In der Bergpredigt lehrt uns Jesus, was es bedeutet, wahre Nachfolger Christi zu sein. Er fordert uns heraus, die Feindesliebe zu praktizieren, einander zu vergeben und denen zu helfen, die in Not sind. In Matthäus 5,44  lesen wir:

„Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.“ 

Diese Worte sind ein mächtiger Aufruf zur Liebe und zur Überwindung von Hass, Furcht und Vorurteilen.

Wir erleben in unserer Zeit, wie Menschen in unserer Gesellschaft, auch hier in Thüringen und Sachsen, aus Angst und Unsicherheit heraus andere diffamieren, verurteilen und ausgrenzen wollen. Doch Hass auf Ausländer, das Heraufbeschwören von Abschiebefantasien, kriminelle Gewalt und Lügen – all das steht in direktem Widerspruch zu den Lehren Christi. Diese Worte und Taten sind nicht vereinbar mit den Geboten der Liebe, die Jesus uns hinterlassen hat. Sie widersprechen dem Gebot, das uns sagt:

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ 
Markus 12,31.

Doch Jesus geht noch weiter: Er macht klar, dass nicht jeder, der sich selbst als Glaubenden bezeichnet, auch wirklich in seinem Geist handelt. In Matthäus 7,21 sagt er:

„Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Himmelreich kommen, sondern wer den Willen tut meines Vaters im Himmel.“  

Es sind nicht die Worte, die zählen, sondern die Taten. Diejenigen, die Gottes Willen tun, leben in seiner Liebe und handeln im Geiste der Nächstenliebe, indem sie Fremde willkommen heißen, Vergebung praktizieren und ihre Mitmenschen unabhängig von Herkunft oder Glauben mit Respekt und Würde behandeln.

Lasst uns also heute und in den kommenden Tagen genau hinschauen und uns fragen: Stehen die Entscheidungen, die wir treffen, die Menschen, die wir wählen, im Einklang mit dem, was Jesus uns in der Bergpredigt gelehrt hat? Stellen sie die Liebe in den Vordergrund, die Barmherzigkeit, die Gerechtigkeit, oder folgen sie dem Ruf des Hasses, der Intoleranz und der Ausgrenzung?

Christus hat uns nicht dazu aufgerufen, andere zu verachten oder auszugrenzen. Im Gegenteil, er hat uns immer wieder eingeladen, uns zu öffnen, mit anderen zu teilen und gemeinsam im Glauben zu wachsen. Als Christen sind wir dazu berufen, nicht nur die zu lieben, die uns nahestehen, sondern auch die, die anders sind als wir, die anders glauben oder denken. Unser Auftrag ist es, eine offene Tür zu sein, durch die Menschen die Liebe Gottes erfahren können, nicht eine Barriere, die sie fernhält.

Lasst uns unsere Stimmen nutzen, um für eine Gesellschaft einzutreten, die diese christlichen Werte widerspiegelt: eine Gesellschaft, die auf Nächstenliebe, auf Vergebung, auf Frieden und auf Gerechtigkeit gegründet ist. Lasst uns daran erinnern, dass es nicht genug ist, zu sagen, wir seien auf dem rechten Weg; wir müssen diesen Weg auch gehen. Wenn wir wählen, lasst uns daran denken, dass unser Glaube nicht nur in unseren Herzen lebt, sondern auch in unseren Entscheidungen und Handlungen.

Suche gut aus, wen du wählst, DALL·E, prompted by Michael Voß
Suche gut aus, wen du wählst, DALL·E, prompted by Michael Voß

Möge Gott uns Weisheit und Mut geben, heute und jeden Tag im Geiste seiner Liebe zu handeln. Lasst uns beten:

Herr, schenke uns ein offenes Herz und einen klaren Verstand, damit wir in Liebe und Gerechtigkeit handeln. Hilf uns, die zu wählen, die deinen Willen tun und deine Werte in unserer Gesellschaft stärken. Bewahre uns vor Hass und Unfrieden, und lass uns immer daran denken, dass du uns zur Liebe gerufen hast.

Amen!

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