Liebe Geschwister,
wenn wir in die ersten Seiten der Bibel blicken, begegnen wir einer Geschichte, die für viele von uns sowohl vertraut als auch rätselhaft ist: der Geschichte von Adam, Eva und der Schlange im Paradies. Es ist eine Geschichte von Verführung, Entscheidung und den Folgen unserer Handlungen. Aber was ist damals wirklich geschehen? Hat die Schlange uns tatsächlich hereingelegt? War sie das Werkzeug des Teufels?
„Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die der HERR Gott gemacht hatte.“
1. Mose 3:1
Hier, am Anfang, wird uns die Schlange als ein listiges Wesen vorgestellt. Aber was bedeutet das? Hat sie uns mit Lügen und rhetorischen Tricks versucht zu täuschen? Als sie mit Eva sprach, stellte sie eine einfache Frage: „Hat Gott wirklich gesagt: ‚Ihr dürft von keinem Baum im Garten essen‘?“ (1. Mose 3:1). Hier sehen wir, wie die Schlange beginnt, Zweifel zu säen. Sie stellt Gottes Worte in Frage und lockt Eva dazu, ihre eigene Interpretation und Wünsche über Gottes Gebot zu stellen.
„Da sagte die Frau zur Schlange: Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen; nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Ihr dürft nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit ihr nicht sterbt. Darauf sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben.“
1. Mose 3:2-4
Hier sehen wir den Kern der Verführung. Die Schlange stellt Gottes Worte direkt in Frage und bietet eine alternative Realität an. Es ist nicht nur ein rhetorischer Trick, sondern eine direkte Herausforderung an Gottes Autorität und Wahrheit.
Aber war es der Teufel? In der Bibel wird die Schlange nicht direkt als Teufel identifiziert, aber in späteren Interpretationen, wie im Neuen Testament, wird der Teufel oft als die „alte Schlange“ bezeichnet (Offenbarung 12:9). So können wir schließen, dass die Schlange, ob direkt oder symbolisch, als ein Instrument des Bösen gesehen wird.
Liebe Geschwister, die Geschichte im Paradies lehrt uns nicht nur über den Ursprung der Sünde, sondern auch über die Natur der Verführung. Sie zeigt, wie leicht es ist, sich von den Wahrheiten, die wir kennen, ablenken zu lassen und wie gefährlich es sein kann, Gottes Worte in Frage zu stellen.
Aber es gibt auch Hoffnung. Auch wenn Adam und Eva aus dem Paradies verbannt wurden, hat Gott nie aufgehört, sie zu lieben und nach ihnen zu suchen. Und genauso sucht er auch nach uns, selbst wenn wir uns verirren.
„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“
Johannes 3:16
Lasst uns also daran erinnern, stets wachsam gegenüber den Verführungen dieser Welt zu sein, aber auch daran, dass Gottes Liebe und Gnade immer da sind, um uns zu führen und zu schützen.
Amen.