502 – Freiheit, Freude und ein Gott, der für Dich ist

502 – Freiheit, Freude und ein Gott, der für Dich ist

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,

die Aussage „Dein Gott ist nicht für mich“ höre ich oft. Dahinter stehen Gedanken wie: „Das Christentum besteht doch nur aus Verboten. Alles, was Freude macht, wird einem weggenommen.“ Vielleicht denkst auch Du so. Lass uns heute genauer hinschauen, ob das wirklich stimmt.

In der Bibel lesen wir im Johannesevangelium:

„Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“
Johannes 10,10

Jesus selbst spricht hier und macht deutlich: Er will nicht weniger als ein Leben in Fülle für uns. Ein Leben in Fülle – was bedeutet das? Es ist ein Leben, das tiefer geht als bloße Unterhaltung, als die Jagd nach Vergnügungen, die oft nur kurzzeitig erfüllen. Es geht um Freude, die bleibt, selbst in schwierigen Zeiten. Klingt das wirklich wie ein Leben voller Einschränkungen?

Schauen wir auf ein weiteres Wort, diesmal aus dem zweiten Korintherbrief:

„Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“
2. Korinther 3,17

Wahre Freiheit ist nicht das Recht, alles zu tun, was wir wollen, sondern die Fähigkeit, das zu tun, was wirklich gut für uns ist. Gottes Gebote sind nicht dazu da, uns zu quälen, sondern uns zu schützen. Sie lenken uns in eine Richtung, die Leben und Beziehungen gelingen lässt. Freiheit bedeutet in diesem Zusammenhang, nicht von Dingen wie Egoismus, Gier oder Neid versklavt zu sein. Diese Freiheit bringt echte Freude – eine Freude, die nicht abhängig ist von äußeren Umständen.

Vielleicht kennst Du die Geschichte von Viktor Frankl, einem jüdischen Psychiater, der das Konzentrationslager überlebte. In seinem Buch „… trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager“ schrieb er, dass einem Menschen alles genommen werden kann, außer die letzte der menschlichen Freiheiten: die Freiheit, die eigene Haltung zu wählen. Selbst in den schlimmsten Bedingungen entschied er sich für Hoffnung und Dankbarkeit. Das zeigt uns: Wahre Freiheit und Freude sind unabhängig von äußeren Umständen – sie kommen von innen, aus einer tiefen Beziehung zu Gott.

Wenn wir ehrlich sind, ist es doch oft nicht Gott, der uns die Freude nimmt, sondern wir selbst oder die Dinge, an die wir uns klammern. Wer von uns hat nicht schon einmal erlebt, dass das, was uns zuerst glücklich machte, später zur Belastung wurde? Ein übermäßiger Konsum, eine Beziehung, die wir auf Biegen und Brechen wollten – all das kann uns unfrei machen. Gott lädt uns ein, zu prüfen, was uns wirklich erfüllt und was uns nur kurzfristig betäubt.

Und was die Freude betrifft, ist die Bibel ebenfalls deutlich:

„Freut euch im Herrn allezeit! Nochmals will ich sagen: Freut euch!“
Philipper 4,4

Christliche Freude ist keine oberflächliche Fröhlichkeit, sondern eine tiefe, innere Gewissheit, dass wir geliebt sind – so wie wir sind. Es ist die Freude, die davon kommt, zu wissen: Gott ist nicht gegen mich. Er ist für mich. Und wenn er für mich ist, wer kann gegen mich sein?

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Vielleicht lohnt es sich, Gott einmal neu zu entdecken. Nicht als jemanden, der Verbote ausspricht, sondern als jemanden, der uns Freiheit schenkt. Nicht als einen, der die Freude nimmt, sondern als einen, der Freude schenkt. Am Ende geht es nicht darum, ob Gott für Dich ist – er ist es. Die Frage ist vielmehr: Möchtest Du sein Angebot annehmen?

Herr, manchmal fällt es schwer, in Deinem Wort keine Einschränkung zu sehen, sondern eine Einladung. Öffne mein Herz, Dich als den Gott der Freude und der Freiheit zu erkennen. Schenke mir den Mut, Dir zu vertrauen.

Amen!

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