584 – Stillstand. Aber innerlich ist alles laut.

584 – Stillstand. Aber innerlich ist alles laut.

Auf Gott vertrauen, Sora, prompted by Michael Voß
Auf Gott vertrauen, Sora, prompted by Michael Voß

Hallo liebe Leserinnen und Hörer,

Karsamstag. Der Tag danach. Kein Licht. Kein Leben. Kein Happy End. Noch nicht. Willkommen zu Teil zwei unserer Oster-Serie mit uns – Peter und Suse. Und heute ist alles irgendwie … leer. Leer wie das Grab. Nur leider ist’s noch nicht leer.

Suse: Ey Leute, heute ist dieser komische Tag dazwischen. Gestern war der Absturz. Jesus ist gestorben. Ich kann’s immer noch nicht richtig fassen. Heute ist einfach nur … Stille. Aber so eine, die innerlich schreit.

Peter: True. Ich fühl mich wie auf Pause gedrückt. Gestern war alles Chaos, Schmerz, Schock. Und heute? Sitzen wir hier. Mit Schuldgefühlen, mit Fragen, mit ’nem riesigen Loch im Herzen.

Suse: Ich hab das Gefühl, ich warte auf was – aber ich weiß nicht, worauf. Der Stein ist noch vor dem Grab. Alles ist zu. Alles ist schwer.

Peter: Damals haben wir uns versteckt. Aus Angst. Und aus Scham. Ich hab Jesus verleugnet. Die anderen sind abgehauen. Nur ein paar Frauen sind geblieben. Ehrlich? Die hatten mehr Mut als wir Typen.

„Und sie kehrten wieder um und bereiteten wohlriechende Öle und Salben. Am Sabbat aber ruhten sie nach dem Gesetz.“
Lukas 23,56

Unterhaltung im Frühling, Sora, prompted by Michael Voß
Unterhaltung im Frühling, Sora, prompted by Michael Voß

Suse: Krass, oder? Selbst im Schmerz machen die Frauen noch was Sinnvolles. Sie bereiten Salben vor. Und dann – Ruhe. Sabbat. Man darf nix machen. Gar nix. Und genau das fühlt sich so schlimm an. Du kannst nicht weglaufen. Nicht ablenken. Du musst es aushalten.

Peter: Vielleicht ist das Karsamstag-Feeling genau das, was viele von uns kennen. Dieses Gefühl von: „Ich weiß nicht weiter. Ich fühl mich leer. Und keiner versteht mich.“ So ging’s uns auch. Nichts mehr tun können. Nur warten. Und das Warten zieht sich wie Kaugummi.

Suse: Ich find das ehrlich gesagt wichtig. Diese Stille. Die Leere. Die Trauer. Das gehört dazu. Ohne Samstag kein Sonntag. Ohne Schweigen kein Jubel. Auch wenn’s sich anfühlt wie innerer Stillstand.

Peter: Ich hab in dieser Stille was begriffen: Auch wenn ich nix tu, ist Gott trotzdem nicht weg. Auch wenn ich ihn nicht sehe, ist er nicht tot. Er ist nur … gerade woanders am Wirken.

Suse: Vielleicht genau dort, wo niemand hinschaut. In dunklen Gräbern. In zerbrochenen Herzen. Im unsichtbaren Teil vom Leben. In deiner Angst. In deinem Schmerz. Genau da ist er schon am Werk.

Gott, heute ist alles still. Ich spür dich nicht. Ich hör dich nicht. Aber ich glaub: Du bist trotzdem da. Mitten in meiner Leere. Mach aus meiner Stille einen Anfang.

Amen!

Translate