Liebe Schwestern und Brüder,
die Ergebnisse der jüngsten Kommunal- und Europawahlen haben viele von uns mit Sorge erfüllt. Der Aufstieg extremistischer Kräfte und die Wahl von Abgeordneten, die sich von den Grundwerten unserer Demokratie und des christlichen Glaubens entfernen, lassen uns innehalten und fragen, wohin wir als Gesellschaft steuern. Die aktuelle Lage zeigt uns deutlich, wie wichtig es ist, dass wir uns auf die grundlegenden Prinzipien unseres Glaubens besinnen: Geduld, Vertrauen und Nächstenliebe.
In Römer 12,12 heißt es:
„Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.“
Diese Worte erinnern uns daran, dass Geduld und Hoffnung Hand in Hand gehen. Auch wenn die politischen Entwicklungen uns herausfordern, dürfen wir die Hoffnung nicht verlieren. Gott ruft uns dazu auf, in schwierigen Zeiten geduldig und fest im Gebet zu bleiben.
Wir sind dazu berufen, Licht in einer oft dunklen Welt zu sein. In Matthäus 5,16 lesen wir:
„So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
Es ist unsere Aufgabe, mit unseren Taten und Worten die Werte des Evangeliums zu verkörpern. Dabei sollten wir uns nicht von Angst oder Hass leiten lassen, sondern von Liebe und Gerechtigkeit.
Auch in den Briefen des Apostels Paulus finden wir ermutigende Worte. In Galater 6,9 ermahnt er uns:
„Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen.“
Diese Ermutigung zeigt uns, dass unser Einsatz für das Gute nicht vergeblich ist. Auch wenn wir Rückschläge erleben, so wird unsere Mühe am Ende Früchte tragen.
Die aktuelle politische Situation, in der sich Parteien von ihren eigenen Kandidaten distanzieren, um einerseits ihre Macht zu sichern und andererseits Skandale zu vermeiden, zeigt uns, wie wichtig es ist, klare moralische Prinzipien zu haben. Wir sollten uns stets daran erinnern, dass unser Glaube uns dazu aufruft, für die Wahrheit und Gerechtigkeit einzutreten, auch wenn dies unpopulär ist oder Gegenwind bedeutet.
In Zeiten, in denen extremistische Ideologien an Boden gewinnen, ist es umso wichtiger, dass wir als Christen standhaft bleiben und unsere Stimme für die Werte erheben, die uns am Herzen liegen: Frieden, Gerechtigkeit und Liebe für alle Menschen. Wir sind berufen, Brückenbauer und Friedensstifter zu sein, wie es in den Seligpreisungen heißt:
„Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
Matthäus 5,9
Lasst uns in dieser herausfordernden Zeit zusammenstehen und uns gegenseitig ermutigen. Lasst uns beten, dass Gott uns die Weisheit und den Mut gibt, unsere Gesellschaft positiv zu beeinflussen und gegen Ungerechtigkeit aufzustehen. Denn nur so können wir dazu beitragen, dass unsere Welt ein besserer Ort wird.
Möge Gott uns die Kraft und den Mut schenken, unsere Überzeugungen zu leben und unsere Gemeinschaft zu stärken.
Amen!