Wenn wir das Buch der Könige aufschlagen, werden wir Zeugen eines bemerkenswerten Tanzes zwischen dem Volk Israel und Gott. Es ist ein Tanz von Annäherung und Entfernung, von Hingabe und Abkehr. Dieser Tanz spiegelt die Erfahrungen vieler von uns wider und bietet uns Lektionen für unser heutiges Leben.
Das Vergessen im Wohlstand
Im Buch der Könige lesen wir oft von Königen, die „taten, was böse war in den Augen des HERRN“. Wenn es Israel gut ging, neigten sie dazu, sich von Gott zu entfernen. Ähnlich ergeht es uns heute. Im 1. Könige 11:4 heißt es über Salomo:
„Denn als Salomo alt wurde, neigten seine Frauen sein Herz anderen Göttern zu, und sein Herz war nicht ungeteilt bei dem HERRN, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David.“
1. Könige 11:4
Wie oft lassen auch wir uns durch Wohlstand, Erfolg und die Verlockungen dieser Welt von Gott ablenken?
Umkehr in der Not
Wenn jedoch schwierige Zeiten kamen, erkannte das Volk Israel seine Fehler und kehrte zu Gott zurück. Dies sehen wir zum Beispiel, wenn der Prophet Elija gegen die Baalspropheten kämpft und das Volk sieht, dass der HERR der wahre Gott ist (1. Könige 18:37-39).
In unseren schwierigsten Momenten erkennen auch wir oft unsere Abhängigkeit von Gott. Der Psalmist schreibt im Psalm 107:13-14:
„Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er half ihnen aus ihren Ängsten. Er führte sie aus Finsternis und Dunkel und zerriss ihre Fesseln.“
Psalm 107:13-14
Gottes beständige Liebe
Trotz der häufigen Abkehr des Volkes Israel zeigte Gott immer wieder seine Gnade und Liebe. Im 2. Könige 13:23 heißt es:
„Aber der HERR war gnädig ihnen und erbarmte sich ihrer und wandte sich ihnen zu um seines Bundes willen mit Abraham, Isaak und Jakob und wollte sie nicht vernichten und warf sie nicht von seinem Angesicht bis heute.“
2. Könige 13:23
Wie wunderbar, dass wir einen Gott haben, der immer bereit ist, uns aufzunehmen, egal wie oft wir uns von ihm abwenden!
In der heutigen Zeit zeigt sich diese Liebe Gottes am deutlichsten in Jesus Christus. Wie es im Johannesevangelium 3:16 heißt:
„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“
Johannes 3:16
Die Geschichte des Volkes Israel im Buch der Könige ist nicht nur eine Geschichte der Vergangenheit. Es ist unsere Geschichte. Es ist eine Erinnerung daran, wie leicht es ist, sich von Gott abzuwenden, besonders in Zeiten des Wohlstands. Es ist auch eine Erinnerung daran, wie liebevoll und geduldig Gott ist, der darauf wartet, dass wir zu ihm zurückkehren.
Möge der Herr uns helfen, ihm in allen Lebenslagen treu zu bleiben. Amen.