Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,
die Kreuzzüge sind ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Christentums. Im Namen Jesu wurden Kriege geführt, Ländereien erobert und Menschen unterdrückt – alles entgegen dem, was Christus uns gelehrt hat. Doch dieser Missbrauch des Glaubens ist kein Relikt der Vergangenheit. Auch heute erleben wir, wie der Name Jesu dazu verwendet wird, Macht zu sichern und Menschen zu manipulieren.
In der heutigen Zeit gibt es Politiker und Persönlichkeiten, die sich öffentlich als Christen inszenieren, aber in ihrem Leben wenig bis nichts davon erkennen lassen. Ein Beispiel, das in den letzten Jahren immer wieder diskutiert wurde, ist Donald Trump. Er ließ sich mit einer Bibel vor einer Kirche fotografieren, ließ sogar eine eigene Bibel drucken, aber viele seiner Worte und Taten spiegeln nicht die Werte Jesu wider. Sein Verhalten steht im krassen Gegensatz zu Demut, Nächstenliebe und Wahrhaftigkeit – den Grundlagen des christlichen Glaubens.
Jesus warnt uns eindringlich vor solchen Täuschungen:
„Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.“
Matthäus 7,15
Dieses Bild ist heute aktueller denn je. Der wahre Glaube zeigt sich nicht in lauten Worten oder schönen Inszenierungen, sondern in gelebter Liebe und Demut.
Auch der Apostel Paulus warnt vor einem Glauben, der zur Show verkommt:
„Sie haben den Schein eines gottesfürchtigen Wesens, aber dessen Kraft verleugnen sie.“
2. Timotheus 3,5
Hier liegt der Kern des Problems: Es ist leicht, ein Kreuz um den Hals zu tragen oder mit einer Bibel in der Hand aufzutreten. Doch was zählt, ist das Herz – und ob die Botschaft Christi tatsächlich unser Handeln prägt.
Politiker, die ihren Glauben zur Schau stellen, um Wähler zu gewinnen, missbrauchen den Namen Jesu. Doch diese Haltung begegnet uns nicht nur in der Politik. Auch in unserem Alltag sollten wir wachsam sein: Wo erleben wir Menschen, die christliche Werte predigen, aber nicht leben? Wo wird Glaube zur Fassade, um andere zu beeindrucken oder zu kontrollieren?
Jesus selbst hat uns das Gegenteil vorgelebt. Er suchte nicht die Macht, sondern gab sie auf. Er wählte den Weg der Hingabe, der Liebe und des Dienens. Sein Vorbild bleibt unser Maßstab, auch heute. In einer Welt, die oft von Selbstdarstellung und Egoismus geprägt ist, brauchen wir diesen Maßstab dringender denn je.
Es ist unsere Aufgabe, nicht nur Worte, sondern auch Taten zu prüfen. Lasst uns fragen: Fördert jemand, der sich auf Jesus beruft, wirklich Frieden, Gerechtigkeit und Liebe? Oder dient er nur sich selbst? Der Glaube ist kein Werkzeug, um Macht zu sichern, sondern eine Einladung, das Leben anderer zu bereichern.
Herr Jesus Christus, schenke uns Klarheit und den Mut, falschen Wegen zu widerstehen. Lehre uns, deinen Namen mit Ehrfurcht zu tragen und deine Botschaft der Liebe zu leben.
Amen!