Liebe Gemeinde,
in dieser Woche wurden wir alle auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Bauernproteste führten zu Straßenblockaden, und Streiks bei den Bahngesellschaften verdünnten unseren Zugverkehr. Solche Ereignisse führen uns vor Augen, wie wichtig Geduld in unserem Leben ist.
Geduld ist eine Tugend, die oft in der Bibel erwähnt wird. Im Buch der Sprichwörter, Kapitel 15, Vers 18, finden wir eine klare Darstellung dieser Tugend:
„Ein zorniger Mann richtet Zank an; ein Geduldiger aber stillt den Streit.“
Diese Worte lehren uns, dass Geduld nicht nur das stille Ausharren in schwierigen Zeiten ist, sondern auch eine Fähigkeit, Konflikte zu lösen und Harmonie zu schaffen.
Auch im Neuen Testament finden wir ermutigende Worte zur Geduld. Im Brief an die Römer, Kapitel 12, Vers 12, ermahnt uns Paulus:
„Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.“
Inmitten von Herausforderungen sollen wir Hoffnung bewahren und geduldig bleiben, stets im Gespräch mit Gott.
Betrachten wir das Beispiel Jesu. Sein Leben war ein ständiges Zeugnis von Geduld. Angesichts von Versuchung, Verrat und Leiden zeigte er eine Geduld, die uns als Vorbild dienen kann. In Hebräer 12,1-2 heißt es:
„Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der vor uns liegt, indem wir auf Jesus blicken, den Anfänger und Vollender des Glaubens.“
Aber wie üben wir Geduld in unserem Alltag? Nehmen wir das Beispiel der Straßenblockaden und Zugstreiks. Diese Ereignisse können uns frustrieren, aber sie bieten auch eine Gelegenheit zur Übung der Geduld. Wir können diese Zeiten nutzen, um innezuhalten, zu reflektieren und zu beten. Sie erinnern uns daran, dass nicht alles in unserem Leben unter unserer Kontrolle steht.
Geduld bedeutet auch, anderen gegenüber nachsichtig zu sein. In Kolosser 3,12-13 fordert Paulus uns auf:
„Kleidet euch in herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut und Geduld. Ertragt einander und vergebt einander, wenn jemand gegen einen anderen eine Klage hat.“
Diese Worte sind heute genauso relevant wie damals.
Liebe Brüder und Schwestern, Geduld ist nicht immer leicht. Sie erfordert Übung und oft auch ein Umdenken. Aber sie ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Glaubensweges. In Jakobus 1,4 lesen wir:
„Die Geduld aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und ganz seid, an nichts mangelhaft.“
Lasst uns also in diesen herausfordernden Zeiten Geduld üben, sowohl mit uns selbst als auch mit anderen. Und erinnern wir uns daran, dass unsere Geduld ein Zeichen unserer Hoffnung und unseres Glaubens ist.
Amen.