Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörer und Hörerinnen,
die Worte von Papst Franziskus, die er bei seiner Generalaudienz sprach, treffen einen wunden Punkt. Er ermahnte die Priester weltweit, ihre Predigten kurz und prägnant zu halten, um die Gläubigen nicht zu langweilen oder gar einzuschläfern. Er betonte, dass eine Predigt nicht länger als acht Minuten dauern sollte, um die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu bewahren.
Diese Aufforderung erinnert uns an die Lehren Jesu selbst, der in seinen Gleichnissen oft kurz und dennoch tiefgründig sprach. In Matthäus 13:34 steht:
„Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu der Volksmenge; und ohne Gleichnis redete er nichts zu ihnen.“
Jesu Worte waren klar und verständlich, und dennoch berührten sie die Herzen seiner Zuhörer tief.
Eine kraftvolle Predigt muss nicht lang sein, um wirkungsvoll zu sein. In der Apostelgeschichte 20:7-9 lesen wir von einer besonders langen Predigt des Paulus, bei der ein junger Mann namens Eutychus einschlief und aus dem Fenster fiel:
„Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte; und er zog das Gespräch in die Länge bis Mitternacht. Es waren aber viele Lampen in dem Obergemach, wo wir versammelt waren. Ein junger Mann aber namens Eutychus saß im Fenster und sank in einen tiefen Schlaf, weil Paulus so lange redete. Vom Schlaf überwältigt, fiel er vom dritten Stock hinunter und wurde tot aufgehoben.“
Diese Geschichte zeigt auf drastische Weise, dass auch die besten Prediger die Gefahr laufen, ihre Zuhörer zu verlieren, wenn sie zu lange sprechen.
Papst Franziskus erinnert uns daran, dass es nicht die Länge einer Predigt ist, die sie wertvoll macht, sondern ihre Fähigkeit, ein Bild, einen Gedanken oder ein Gefühl zu vermitteln. Diese Einfachheit und Klarheit können dazu beitragen, dass die Botschaft Gottes lebendig und präsent bleibt. Der Psalm 119:105 sagt:
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“
Gottes Wort soll uns führen und erhellen, nicht ermüden.
Liebe Geschwister, lasst uns in unseren Andachten und Predigten nach dieser Weisheit streben. Lasst uns darum bemühen, das Wesentliche zu erfassen und es auf eine Weise zu teilen, die die Herzen der Menschen berührt. So können wir dazu beitragen, dass der Glaube lebendig und inspirierend bleibt.