Liebe Leserinnen und Leser,
herzlich willkommen zu unserer heutigen Andacht über Nächstenliebe und Gastfreundschaft. Am vergangenen Donnerstag war Weltflüchtlingstag, ein Tag, der uns alle daran erinnert, wie wichtig Mitgefühl und Unterstützung für diejenigen sind, die vor Krieg, Verfolgung und Not fliehen. Lassen Sie uns in dieser Andacht darüber nachdenken, wie wir als Christen diesen Menschen mit Liebe und Offenheit begegnen können.
In der Bibel finden wir zahlreiche Hinweise darauf, wie wichtig es ist, unseren Nächsten zu lieben und Gastfreundschaft zu üben. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel finden wir im Alten Testament, als Abraham Fremde bei sich aufnimmt:
„Da erschienen dem HERRN bei den Eichen von Mamre drei Männer. Als er sie sah, lief er ihnen vom Eingang des Zeltes entgegen, verneigte sich zur Erde und sprach: Mein Herr, wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber! Man soll euch ein wenig Wasser bringen, eure Füße zu waschen, und ruht euch aus unter dem Baum. Ich will einen Bissen Brot holen, damit ihr euer Herz erquickt. Danach könnt ihr weiterziehen. Denn darum seid ihr bei eurem Knecht vorbeigekommen.“
1. Mose 18,1-5
Abraham zeigt uns hier, wie Gastfreundschaft aussehen kann: Er begegnet den Fremden mit Respekt und versorgt sie mit dem Nötigsten. Diese Haltung sollten auch wir einnehmen, besonders gegenüber Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und nun bei uns Schutz suchen.
Jesus selbst betont die Bedeutung der Nächstenliebe immer wieder. In Matthäus 25,35-36 sagt er:
„Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mich gekleidet; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.“
Diese Worte Jesu sind ein kraftvoller Aufruf, uns um unsere Mitmenschen zu kümmern. Es ist ein Zeichen echter Nächstenliebe, wenn wir unsere Herzen und Häuser öffnen, um anderen zu helfen. In einer Welt, in der viele Menschen auf der Flucht sind, sollten wir uns daran erinnern, dass auch Jesus selbst ein Flüchtling war, als seine Familie nach Ägypten floh, um dem Zorn des Herodes zu entkommen.
Die Praxis der Gastfreundschaft ist auch in der frühen Kirche von großer Bedeutung. In Hebräer 13,2 lesen wir:
„Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“
Diese Aufforderung erinnert uns daran, dass wir in jedem Menschen, den wir aufnehmen, das Angesicht Christi erkennen können.
Liebe Geschwister, lassen Sie uns diese biblischen Prinzipien der Nächstenliebe und Gastfreundschaft in unserem täglichen Leben umsetzen. Öffnen wir unsere Herzen und Türen für diejenigen, die in Not sind. Lassen wir uns von Gottes Liebe leiten und Menschen in unseren Gemeinschaften unterstützen, besonders die, die ihre Heimat verlassen mussten. Durch unser Handeln können wir Zeugnis von der Liebe Gottes ablegen und ein Licht in der Welt sein.
Lasst uns beten:
Himmlischer Vater, wir danken Dir für Dein Wort, das uns zur Nächstenliebe und Gastfreundschaft aufruft. Hilf uns, unsere Herzen und Häuser zu öffnen, um anderen in ihrer Not beizustehen. Gib uns die Weisheit und den Mut, in Deinem Namen zu handeln und Deine Liebe in die Welt zu tragen. Amen!