Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,
herzlich willkommen zu unserer heutigen Andacht. Lassen Sie uns gemeinsam über aktuelle Ereignisse nachdenken und sie im Licht des christlichen Glaubens betrachten.
Der US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die weltweite Entwicklungshilfe seines Landes einzustellen. Damit werden Tausende von Mitarbeitern der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) zurückgerufen, zahlreiche Hilfsprojekte weltweit gestoppt. Gleichzeitig gibt Trump eine eigene Bibel heraus, preist den christlichen Glauben und findet großen Zuspruch unter konservativen Christen.
Hier entsteht ein Widerspruch: Wie passt die Verkündigung des christlichen Glaubens mit dem Entzug von Hilfe für die Ärmsten der Welt zusammen?

Jesus selbst zeigt uns einen anderen Weg:
„Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.“
Matthäus 25,35
Diese Worte Jesu sind unmissverständlich. Christlicher Glaube bedeutet nicht nur Gebet und Bibellesen, sondern auch tatkräftige Hilfe für Menschen in Not. Wer sich auf Jesus beruft, kann nicht gleichzeitig Hilfsprojekte beenden, die Menschen vor Hunger, Krankheit und Leid bewahren.
Auch der Jakobusbrief mahnt uns mit klaren Worten:
„Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem ist es Sünde.“
Jakobus 4,17
Wenn wir die Möglichkeit haben, Gutes zu tun, sollten wir diese Chance ergreifen. Die Entscheidung, Entwicklungshilfe einzustellen, widerspricht diesem Aufruf zur aktiven Nächstenliebe. Und doch gibt es viele Menschen, die diesen Widerspruch nicht sehen – oder nicht sehen wollen.
Glaube ohne Werke bleibt leer. Christsein bedeutet, mitfühlend und großzügig zu sein, sich für die Schwachen einzusetzen. Eine Bibel herauszugeben ist gut, aber sie zu leben ist entscheidend. Jesus hat seine Nachfolger nicht dazu aufgerufen, den Glauben als politische Marke zu nutzen, sondern Menschen zu lieben und zu dienen.

Deshalb die Frage an uns alle: Wo können wir helfen, wo können wir einstehen für die, die unsere Unterstützung brauchen? Lassen wir uns nicht von politischen Inszenierungen blenden, sondern orientieren wir uns an dem, was Jesus wirklich lehrte.
Herr, öffne unsere Augen für die Not der Welt. Gib uns den Mut, für Gerechtigkeit und Barmherzigkeit einzustehen. Lass uns nicht nur Worte des Glaubens sprechen, sondern Werke der Liebe tun.
Amen!