Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,
in einer Zeit, in der einfache Sätze die Oberhand gewinnen und Fakten oft zugunsten von schnellen Parolen untergehen, stehen wir als Christinnen und Christen vor einer besonderen Verantwortung. Wahrheit ist kein beliebiger Begriff – sie ist heilig. In der Bibel heißt es:
„Jesus sprach zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“
Johannes 14,6
Die Wahrheit ist in Christus selbst verankert. Wenn wir diese Wahrheit in unserem Leben tragen, können wir sie auch in die Welt hinaustragen. Doch es wird nicht leicht sein. Auch damals, als Jesus vor Pilatus stand, wurde gefragt: „Was ist Wahrheit?“ Die Herausforderung, Lüge von Wahrheit zu unterscheiden, ist alt, aber heute aktueller denn je.
„Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“
Johannes 8,32
Wie können wir dieser Freiheit gerecht werden? Indem wir standhaft bleiben. Wahrheit braucht Mut, sie braucht Geduld und manchmal auch Ausdauer. Lügen können schnell überzeugen, doch sie zerbrechen unter dem Gewicht der Wirklichkeit. Wahrheit hingegen bleibt bestehen.
Es ist unsere Aufgabe, uns nicht in den Strudel von Manipulation und Polemik ziehen zu lassen, sondern die Stimmen der Wahrheit zu stärken. Mit unseren Worten, aber auch mit unserem Tun. Oft genügt es schon, ehrlich nachzufragen, höflich Fakten aufzuzeigen oder Menschen liebevoll in den Dialog einzuladen. Kein Mensch verändert sich durch Zwang, aber viele durch Liebe.
Schauen wir nicht weg, sondern stehen wir für das ein, was bleibt:
„Gott ist nicht ein Mensch, dass er lügt…“
4. Mose 23,19
In diesem Vertrauen dürfen wir wirken – nicht mit lauter Stimme, sondern mit klarer Überzeugung.
Lieber Herr, gib uns Weisheit, die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden, und den Mut, für das Richtige einzutreten. Hilf uns, in Deinem Geist zu handeln und Menschen mit Liebe zu begegnen.
Amen!