458 – Das Herz des Hirten

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,

habt ihr euch schon einmal gefragt, warum Gott in der Weihnachtsgeschichte ausgerechnet die Hirten auswählte, um die Botschaft von Jesu Geburt als Erste zu hören? Hirten waren einfache Leute, oft am Rand der Gesellschaft. Und doch wurden sie zu Zeugen des größten Ereignisses der Geschichte – weil sie ein offenes Herz hatten.

Die Bibel berichtet:

„Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird.“
Lukas 2,10

Die Hirten reagierten nicht mit Zweifel oder Skepsis, sondern mit Eifer. Sie machten sich sofort auf den Weg, um das Kind in der Krippe zu sehen. Ihr Herz war bereit, die frohe Botschaft zu empfangen und darauf zu reagieren.

Jesus selbst bezeichnete sich später als der gute Hirte:

„Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“
Johannes 10,11

Damit zeigt er uns, was es bedeutet, ein Herz wie ein Hirte zu haben: wachsam, fürsorglich und voller Liebe. Diese Eigenschaften sind nicht nur für Hirten wichtig, sondern auch für uns, wenn wir Gottes Ruf hören und ihm folgen wollen.

Ich habe von einem Mann gelesen, der jahrelang in einem stressigen Job arbeitete und kaum Zeit für seine Familie hatte. Als er eines Tages die Weihnachtsgeschichte las, wurde ihm bewusst, dass er wie ein guter Hirte für seine Familie da sein wollte – liebevoll, präsent und voller Hingabe. Dieses Umdenken veränderte sein Leben und das seiner Familie nachhaltig.

Advent ist eine Einladung, ein Herz wie die Hirten zu haben: offen, bereit und voller Erwartung auf das, was Gott in unser Leben sprechen möchte. Vielleicht können wir heute ganz bewusst innehalten und fragen: „Herr, wo willst du, dass ich hingehe? Wem kann ich mit einem Hirtenherzen dienen?“

Lass uns beten:

Herr, danke, dass du der gute Hirte bist. Schenke uns ein Herz, das offen ist für deine Botschaft und bereit, in Liebe und Hingabe zu handeln. Leite uns durch deinen Geist.

Amen!