Liebe Leserinnen und Leser, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,
kennst du das Gefühl, übersehen zu werden? Vielleicht in der Familie, im Freundeskreis oder auf der Arbeit? Man gibt sich Mühe, strengt sich an – und doch scheint niemand es zu bemerken. Es kann richtig schmerzen, wenn man das Gefühl hat, unsichtbar zu sein. Doch es gibt eine gute Nachricht: Gott sieht dich. Immer.
Eine Geschichte aus dem Alten Testament macht das besonders deutlich. Es ist die Geschichte von Hagar, der Magd von Sarai. Sie war eine Frau, die wenig zählte, über die entschieden wurde, ohne sie zu fragen. Doch Gott sah sie. In ihrer Not erschien ihr ein Engel und gab ihr eine Verheißung. Ihre Reaktion war eindrucksvoll:
„Und sie nannte den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du bist ein Gott, der mich sieht.“
1. Mose 16,13

Hagar fühlte sich übersehen, ausgestoßen, hilflos. Doch in diesem Moment wurde ihr bewusst: Gott ist da. Er sieht mich. Und das änderte alles. Sie war immer noch in einer schwierigen Lage, aber sie war nicht mehr allein. Der Gott des Universums kannte sie, sprach zu ihr und gab ihr eine Zukunft.
Vielleicht fühlt sich dein Leben gerade ähnlich an. Vielleicht hast du das Gefühl, dass deine Mühe niemandem auffällt, dass deine Sorgen unbeachtet bleiben. Aber genau da hinein spricht Gott: „Ich sehe dich.“
Jesus zeigt uns, wie Gott ist. Immer wieder begegnet er Menschen, die von anderen übersehen wurden. Der blinde Bartimäus, der Bettler am Straßenrand, den niemand beachtete – Jesus hörte ihn und blieb stehen. Die Frau, die seit zwölf Jahren blutete und heimlich sein Gewand berührte – Jesus drehte sich um und sah sie an. Zachäus, der auf einen Baum kletterte, weil er zu klein war, um über die Menge hinwegzusehen – Jesus blieb stehen und sagte: „Ich will heute bei dir zu Gast sein.“

Jesus sieht dich. Dein Leben, deine Kämpfe, deine Erfolge und deine Niederlagen. Auch wenn andere dich übersehen – er nicht.
Vielleicht hilft es dir, diese Wahrheit in dein Herz einzulassen. Manchmal braucht es einen Moment der Stille, um sich daran zu erinnern: Gott ist da. Er sieht dich. Und er liebt dich.
Ich lade dich ein, einen Moment innezuhalten. Was beschäftigt dich gerade? Was möchtest du Gott sagen? Denn eines ist sicher: Er hört zu. Und er sieht dich.

Herr, du bist ein Gott, der mich sieht. Danke, dass ich nicht übersehen werde, auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Hilf mir, darauf zu vertrauen, dass du mich kennst und liebst.
Amen!