569 – 🕊️ Frieden sei mit euch – Mehr als ein GruĂź

569 – 🕊️ Frieden sei mit euch – Mehr als ein GruĂź

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,

manchmal reicht ein einziger Satz, um etwas in uns zu bewegen. Ein kurzer Satz, scheinbar simpel, aber voller Kraft. „Friede sei mit euch!“ – das ist so ein Satz. Jesus spricht ihn, als er den Jüngern nach seiner Auferstehung begegnet. Und er sagt ihn nicht einmal, sondern gleich mehrfach. Mitten in die Angst und das Chaos hinein.

„Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch!“
Johannes 20,19

Die Jünger haben sich verbarrikadiert. Ihr Freund, ihr Lehrer, ihr Messias ist tot. Ihre Hoffnung liegt im Grab. Sie haben Angst, dass sie die Nächsten sind. Und plötzlich steht Jesus da. Keine Tür hat ihn aufgehalten. Keine Mauern. Kein Zweifel. Und er sagt nicht: „Warum habt ihr mich verlassen?“ oder „Wie konntet ihr nur?“ – Nein. Sein erster Satz: „Friede sei mit euch.“

Dieser Satz ist mehr als ein netter Wunsch. Es ist keine Höflichkeitsfloskel wie „Guten Tag“. Es ist eine tiefe, kraftvolle Zusage. Es ist Jesu Art zu sagen: Ihr seid nicht allein. Ihr müsst euch nicht fürchten. Ich bin bei euch. Der Friede, den er bringt, ist kein Schweigen der Waffen. Es ist ein innerer Frieden. Ein Friede, der Herzen beruhigt und aufatmen lässt. Ein Friede, der Versöhnung möglich macht.

In diesen Tagen, in denen wir auf Ostern zugehen, wirkt dieser Satz wie ein Lichtstrahl in eine dunkle Welt. Der Krieg in der Ukraine, das Leiden der Menschen, die Unsicherheit, die auch hier bei uns zu spüren ist – all das schreit nach Frieden. Und es ist schwer, bei all dem Leid noch an Hoffnung festzuhalten. Aber genau deshalb brauchen wir diesen Satz. Jetzt mehr denn je:

„Friede sei mit euch!“

Und der Friede sei mit dir, DALL·E, prompted by ChatGPT 4o
Und der Friede sei mit dir, DALL·E, prompted by ChatGPT 4o

Wenn Jesus das sagt, dann meint er es ernst. Es ist nicht naiv, sondern mutig. Es ist keine Vertröstung, sondern eine Einladung. Dieser Friede beginnt im Innern. In deinem Herzen. Und von dort kann er sich ausbreiten. Auf dein Umfeld. Deine Familie. Deine Nachbarn. Dein Land.

Eine Frau aus der Ukraine, mit der ich einmal einen längeren Artikel gelesen habe, erzählte davon, wie sie nach ihrer Flucht in einer Turnhalle untergebracht wurde. Ihre Kinder hatten wochenlang geweint, konnten kaum schlafen. Eines Abends, als sie Kerzen anzündete und zu beten begann, setzte sich eine ältere Frau neben sie. Sie sagten kein Wort. Aber als sie sich die Hände reichten, spürte sie plötzlich eine Wärme, einen inneren Frieden, den sie seit Wochen nicht mehr gekannt hatte. Die Angst war nicht weg. Der Krieg auch nicht. Aber für einen Moment war da Frieden. Ein echter. Ein göttlicher.

Ukrainische FlĂĽchtlinge in einer Turnhalle, Imagen 3, prompted by Michael VoĂź
Ukrainische FlĂĽchtlinge in einer Turnhalle, Imagen 3, prompted by Michael VoĂź

Jesu Worte sind wie ein inneres Zuhause. „Friede sei mit euch“ – das können wir einander auch sagen. Nicht als fromme Geste. Sondern als ernst gemeinte Botschaft: Ich wünsche dir, dass dein Herz zur Ruhe kommt. Dass du wieder Hoffnung findest. Dass du spürst: Es ist nicht alles verloren.

Jesus sagt diesen Satz nicht nur einmal. Im selben Kapitel von Johannes wiederholt er ihn. Warum? Weil wir Menschen langsam kapieren. Weil wir es mehrfach hören müssen. Weil echter Frieden Zeit braucht.

„Und abermals spricht Jesus zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“
Johannes 20,21

Der Friede, den Jesus gibt, ist nicht nur zum Behalten da. Wir sollen ihn weitergeben. Trägerinnen und Träger des Friedens sein. Friedensstifterinnen und Friedensstifter. Im Alltag. In Konflikten. In Diskussionen. In unseren Gedanken.

Wir können den Krieg nicht einfach beenden. Aber wir können anfangen, Frieden zu leben. Wir können lernen, anderen zuzuhören. Verletzungen zu vergeben. Freundlichkeit zu schenken, wo vorher Härte war. Unsere Stimme zu erheben für die, die keine haben. Unsere Herzen zu öffnen für Menschen, die am Boden sind.

„Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
Matthäus 5,9

Friede sei mit euch, Sora, prompted by Michael VoĂź
Friede sei mit euch, Sora, prompted by Michael VoĂź

Jesu Friede ist nicht passiv. Er ist lebendig. Er ruft uns auf, ihn zu teilen. Ostern ist deshalb nicht nur die Geschichte eines leeren Grabes. Es ist die Geschichte von einem Gott, der mitten in unserer Angst auftaucht und sagt: „Friede sei mit euch.“ Und das gilt heute noch genauso wie damals. Vielleicht sogar noch dringender als je zuvor.

Vielleicht kannst du heute jemandem diesen Satz sagen. Ganz bewusst. Vielleicht deinem Kind. Deiner Nachbarin. Deinem Kollegen. Vielleicht sogar dir selbst.

Herr Jesus, dein Friede ist mehr als Ruhe. Er ist Kraft. Er ist Hoffnung. Er ist Liebe. Schenk uns diesen Frieden in unseren Herzen, in unseren Häusern, in unserer Welt. Lass uns mutig genug sein, ihn weiterzugeben. Lass uns glauben, dass du größer bist als Angst, Hass und Krieg. Und dass dein Wort zählt: Friede sei mit euch.

Amen!

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