Liebe Hörerinnen und Leser,
gestern ging’s um die Unterschiede zwischen den Generationen – und darum, wie unsere Erfahrungen unser Denken prägen. Heute schauen wir einen Schritt weiter: Wie können wir echte Gemeinschaft leben, wenn unsere Welten so unterschiedlich sind?
Wer schon einmal versucht hat, mit einem Teenager über Politik zu diskutieren, kennt das: Es prallen zwei Realitäten aufeinander. Nicht, weil eine falsch ist – sondern weil sie anders entstanden ist.
„Der Klügere gibt nach“ – diesen Spruch kennt man. Aber was wäre, wenn der Klügere einfach mal zuhört? Und nicht gleich nachgibt – sondern nachfragt? Nicht alles besser weiß – sondern besser verstehen will?
„Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“
Jakobus 1,19

So einfach. So schwierig. Und doch: Das ist der Schlüssel. Wir leben nicht nebeneinander – wir sind aufeinander angewiesen. Die Weisheit der Alten. Die Energie der Jungen. Das Wissen der Digital Natives. Die Lebenserfahrung derjenigen, die ohne Google erwachsen wurden.

Jesus hat nie Generationen getrennt. Im Gegenteil: Er hat Kinder gesegnet und Alte geheilt. Er hat Junge berufen und Weise befragt. Für ihn war das Alter kein Kriterium – sondern das Herz.
Ich erinnere mich an eine Gemeinde, in der eine junge Studentin die Leitung des Bibelkreises übernommen hatte. Einige Ältere waren skeptisch – was weiß so ein junger Mensch schon? Nach Monaten sagten dieselben Leute: „Wir lernen von ihr, wie lebendig Glaube heute aussehen kann.“ Und die Studentin? Die sagte: „Ich lerne von euch, wie tief der Glaube wachsen kann, wenn man drangeblieben ist.“
Gemeinschaft heißt nicht: gleich sein. Sondern: gemeinsam unterwegs sein.
„Denn gleichwie ein Leib ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder aber des Leibes, obwohl es viele sind, ein Leib sind – so auch Christus.“
1. Korinther 12,12
Wenn wir das ernst nehmen, sehen wir nicht mehr nur den nervigen Teenager oder den sturen Alten – sondern das fehlende Teil, das uns ergänzt. Vielleicht ist es genau dieses fehlende Stück, das uns näher zu Gott bringt.
Morgen geht’s weiter – mit der Frage: Was passiert eigentlich, wenn wir uns gegenseitig ernst nehmen – und uns einander wirklich etwas zutrauen?
Herr, schenke uns Ohren, die hören. Herzen, die verstehen. Hände, die helfen. Und Worte, die verbinden. Lass uns nicht urteilen nach dem, was wir sehen, sondern lernen zu lieben, wie du liebst.
Amen!
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