Liebe Hörerinnen und Leser,

in den letzten beiden Andachten haben wir gesehen, wie unterschiedlich junge und ältere Menschen die Welt sehen – und wie wertvoll es sein kann, einander zuzuhören und gemeinsam unterwegs zu sein. Heute schauen wir auf das, was entsteht, wenn wir uns nicht nur tolerieren, sondern einander wirklich etwas zutrauen.
Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich sage: „Ich akzeptiere, dass du anders bist“ – oder ob ich sage: „Ich glaube, dass du etwas kannst, was ich nicht kann.“ Oder ganz schlicht: „Ich trau dir was zu.“
Jesus hat das immer wieder getan. Er hat Fischer berufen, statt Rabbiner. Junge, unsichere Typen. Leute mit Vergangenheit. Und er hat ihnen nicht nur gesagt, dass sie dazugehören. Er hat ihnen Verantwortung gegeben.
„Wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun.“
Johannes 14,12

Was für ein Satz. Größere Werke? Jesus sagt das nicht zu Superhelden. Sondern zu ganz normalen Menschen, die einfach an ihn glauben – egal wie jung, egal wie alt.
Stellt euch mal eine Gemeinde vor, in der nicht gefragt wird: „Wie lange bist du schon dabei?“ oder „Wie alt bist du?“ – sondern: „Was hast du auf dem Herzen?“ und „Wofür brennst du?“
Ich kenne eine Kirche, in der ein 16-jähriger Junge die Technik für den Livestream leitet – weil er’s einfach drauf hat. Und in der eine 82-Jährige Gebetsabende moderiert – weil sie eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt. Beide haben völlig andere Gaben. Aber beide sind Teil von etwas, das größer ist als sie selbst.
„Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes.“
1. Petrus 4,10
Wenn wir das ernst nehmen, entsteht echtes Miteinander. Dann entsteht eine Gemeinschaft, in der Erfahrung und Innovation kein Widerspruch sind. Sondern sich ergänzen.

Es ist übrigens kein Zufall, dass Jesus die Jünger zu zweit ausgesandt hat. Er wusste: Einer allein geht unter. Aber zwei zusammen – die können einander Mut machen, helfen, sich ergänzen. Und das ist heute noch genauso wahr.
Vielleicht bist du der Ältere, der etwas loslassen muss – damit Jüngere hineinwachsen können. Oder du bist die Jüngere, die sich endlich trauen darf, Verantwortung zu übernehmen. Dann tu es. Im Vertrauen darauf, dass Gott dich begabt hat. Und dass er nicht fragt, wie alt du bist – sondern wie bereit dein Herz ist.
Jesus, danke, dass du uns nicht nach Alter, Geschlecht oder Lebenslauf beurteilst – sondern nach dem, was wir in deinem Namen tun wollen. Schenke uns den Mut, anderen etwas zuzutrauen. Und die Demut, Hilfe anzunehmen. Lass uns gemeinsam etwas bewegen – in deinem Namen.
Amen!
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