645 – Geh langsam. Geh mit Gott.

645 – Geh langsam. Geh mit Gott.

Liebe Hörerinnen und Hörer, liebe Leserinnen und Leser,

heute, am 19. Juni 2025, ist der World Sauntering Day – ein Tag, der dazu einlädt, das Leben langsamer anzugehen. Nicht zu rennen, nicht zu hetzen, sondern einfach zu gehen. Gemächlich, bewusst, offen für das, was einem unterwegs begegnet. Eine schöne Idee. Und vielleicht sogar eine göttliche.

In einer Welt, in der Geschwindigkeit fast ein Wert an sich geworden ist, klingt das wie ein kleiner Aufstand. Alles muss schneller, effizienter, optimierter sein. Der nächste Termin drückt, das Handy piept, die To-do-Liste ist endlos. Doch genau da hinein spricht die Bibel mit einer ganz anderen Melodie.

„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“
Matthäus 11,28

Ruhig mit Jesus unterwegs, Imagen 3, prompted by ChatGPT
Ruhig mit Jesus unterwegs, Imagen 3, prompted by ChatGPT

Jesus lädt nicht zum Sprint, sondern zur Ruhe ein. „Erquicken“ – was für ein altmodisches Wort. Aber was für ein starkes Bild. Er will nicht, dass wir uns zerreiben. Nicht, dass wir kaputtgehen in all dem Tempo, das wir uns oft selbst aufbürden. Sondern dass wir uns zu ihm setzen, ausruhen, aufatmen. Und dann neu aufbrechen – mit leichtem Gepäck.

„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“
Prediger 3,1

Es gibt eine Zeit zum Rennen – sicher. Aber es gibt auch eine Zeit zum Gehen. Eine Zeit zum Innehalten. Eine Zeit zum Schauen, was gerade wirklich dran ist. Wer heute einfach losgeht – nicht schnell, sondern langsam –, kann vieles entdecken: den Duft des Sommers, das Lächeln eines Fremden, das eigene Atemtempo. Vielleicht auch einen Gedanken, den Gott in dein Herz legt.

Ich habe einmal gelesen, dass der World Sauntering Day in den 1970er Jahren als Protest gegen das Jogging erfunden wurde. Eine Art Einladung zum Bummelgang. Und tatsächlich: Wer langsam geht, hat mehr vom Weg. Und manchmal begegnet uns genau dort, mitten auf einem ruhigen Weg, etwas Größeres. Ein Gedanke, eine innere Stimme, ein neuer Blick auf das Leben.

„Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin.“
Psalm 46,11

Gott zeigt sich nicht immer in Gewittern und Feuerzungen. Manchmal ist es der leise Windhauch. Manchmal ein Spaziergang im Park. Manchmal eine ruhige Minute auf der Bank. Vielleicht ist genau das der Moment, in dem wir Gottes Nähe wieder spüren – nicht laut, nicht dramatisch, sondern still und echt.

Ich lade dich ein: Geh heute mal langsamer. Vielleicht ohne Ziel. Oder mit einem Ziel, aber ohne Stress. Gönn dir diesen Sauntering-Moment. Und wenn du magst, lade Gott ein, mitzugehen. Nicht vorauszueilen. Nicht hinter dir zu stehen und zu drängen. Sondern neben dir zu gehen. Schritt für Schritt. Ein Gott, der mitgeht. Und mitträgt.

Sportlich und doch Zeit für Ruhe, Imagen 3, prompted by ChatGPT
Sportlich und doch Zeit für Ruhe, Imagen 3, prompted by ChatGPT

Vielleicht kannst du ja heute sagen: „Ich gehe langsam. Aber ich gehe mit Gott.“


Guter Gott, wir rennen so oft durch unser Leben, dass wir das Eigentliche übersehen.

Schenk uns heute den Mut, langsamer zu gehen. Schenk uns offene Augen für das Schöne, offene Ohren für das Wesentliche und ein offenes Herz für deine Stimme.

Geh du mit uns – Schritt für Schritt.

Amen!


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