726 – Gottes Atem in unserer Luft

726 – Gottes Atem in unserer Luft

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,

wer heute tief durchatmet, der merkt: Das Leben ist ein Geschenk. Wir brauchen nichts dafür zu tun – und doch ist jeder Atemzug ein kleines Wunder. Am 8. September wird weltweit der „Internationale Tag der sauberen Luft für einen blauen Himmel“ begangen. Ein Tag, der uns erinnert: Luft ist nicht selbstverständlich. Sie ist verletzlich, genau wie wir. Und sie ist Teil der Schöpfung, die uns anvertraut wurde.

In der Bibel finden wir dazu Worte, die seit Jahrhunderten Kraft geben:

„Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.“
1. Mose 2,7

Gottes Lebensodem, Sora, prompted by ChatGPT
Gottes Lebensodem, Sora, prompted by ChatGPT

Hier geht es nicht nur um einen poetischen Anfang. Es geht um das Fundament unseres Lebens: Atem. Gott selbst haucht ihn uns ein. Jeder Atemzug ist also eine Erinnerung: Ich lebe, weil Gott es will. Ich atme, weil er mich trägt. Und deshalb ist es nicht egal, wie wir mit dieser Luft umgehen.

Ein zweites Wort aus der Bibel lässt uns hören, dass die Schöpfung selbst eine Stimme hat:

„Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und in Wehen liegt.“
Römer 8,22

Die Schöpfung seufzt. Manchmal hört man das heute sehr deutlich: Wenn Wälder sterben, wenn die Luft in Städten stickig ist, wenn Kinder mit Atemproblemen zu kämpfen haben. All das ist mehr als Statistik. Es ist die Stimme einer Schöpfung, die stöhnt und aufatmet, wenn wir achtsam handeln.

Und dann gibt es dieses Hoffnungswort aus den Psalmen:

„Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!“
Psalm 150,6

Alles, was atmet, darf Gott loben. Die Vögel, die Tiere, die Menschen. Auch die Schöpfung soll aufatmen können. Aber wie kann sie das, wenn wir sie belasten? Wenn wir den Himmel grau färben mit Rauch und Feinstaub? Gottes Lob klingt anders: klar, frisch, frei.

Ich erinnere mich an einen Bericht in der Süddeutschen Zeitung während der Corona-Pandemie. Damals wurde in vielen Städten weltweit die Luft plötzlich sauberer, weil der Verkehr zurückging. Menschen hörten wieder Vögel, sahen einen klareren Himmel, manche sprachen davon, dass sie „die Welt neu atmen“ spürten. Eine kurze Zeit, die uns gezeigt hat: Veränderung ist möglich, auch wenn sie unbequem ist.

Im Park die Natur und die Luft genießen, Sora, prompted by ChatGPT
Im Park die Natur und die Luft genießen, Sora, prompted by ChatGPT

Wir brauchen nicht warten, bis Politik oder Industrie alles regeln. Jeder Atemzug ist auch ein Auftrag: Was kann ich tun, dass Luft rein bleibt? Muss es das Auto für fünf Minuten Fahrt sein? Muss ich wirklich jede Strecke allein fahren? Kleine Entscheidungen haben eine große Wirkung, wenn viele sie treffen.

Jesus selbst hat uns gezeigt, wie eng unser Leben mit Gottes Schöpfung verbunden ist. Er hat die Lilien auf dem Feld und die Vögel des Himmels als Beispiele genommen, wie Gott sorgt. Und er hat deutlich gemacht: Ihr seid Teil dieser Schöpfung, nicht ihre Besitzer. Ihr dürft nutzen, aber nicht zerstören.

So klingt dieser Tag wie eine Einladung: Lass uns dankbar atmen. Lass uns spüren, dass Gottes Atem auch in unserer Lunge ist. Lass uns mit offenen Augen sehen, wo wir Verantwortung tragen. Denn wenn wir Gottes Schöpfung schützen, schützen wir auch uns selbst – und die Generationen, die nach uns atmen wollen.

Fröhliches Spiel im Freien, Sora, prompted by ChatGPT
Fröhliches Spiel im Freien, Sora, prompted by ChatGPT

Guter Gott, du hast uns deinen Atem geschenkt.

Hilf uns, achtsam mit deiner Schöpfung umzugehen.

Öffne uns die Augen für das, was wir tun können, um Luft und Leben zu bewahren.

Lass uns dankbar und verantwortungsvoll leben, im Vertrauen auf deine Güte.

Amen!


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