731 – Treu bleiben, auch wenn es schwer wird

731 – Treu bleiben, auch wenn es schwer wird

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,

manchmal stehen Menschen vor uns, die mit ihrer Klarheit und ihrem Mut alles ins Wanken bringen. Einer von ihnen war Stephanus. Er war kein Apostel der ersten Stunde, sondern ein „normaler“ Mann aus der Gemeinde, der voller Glauben und Kraft diente. In der Apostelgeschichte lesen wir, wie er in Bedrängnis gerät, weil er sich treu zu Jesus bekennt – bis zuletzt.

„Er aber, voll Heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes.“
Apostelgeschichte 7,55

„Und er sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.“
Apostelgeschichte 7,56

„Und sie steinigten Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!“
Apostelgeschichte 7,59

„Er fiel auf die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und als er das gesagt hatte, entschlief er.“
Apostelgeschichte 7,60

Stephanus ist der erste Märtyrer des Christentums. Er hält fest an seiner Überzeugung, auch wenn es ihn das Leben kostet. Das allein ist schon bewegend. Doch noch stärker berührt mich, wie er in seinen letzten Minuten reagiert: Er sieht nicht die Steine, sondern den Himmel offen. Er klammert sich nicht verzweifelt an sein Leben, sondern vertraut es Jesus an. Er verflucht seine Gegner nicht, sondern betet für sie.

Diese Haltung wirkt fast übermenschlich. Und doch ist sie zutiefst menschlich – weil sie aus der Nähe zu Jesus wächst. Stephanus redet so, wie Jesus am Kreuz gebetet hat: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Das zeigt: Christus lebt in ihm. Es ist nicht der eigene Heldenmut, sondern Gottes Geist, der ihn trägt.

Das Thema „Treue trotz Widerstand“ ist nicht nur Geschichte. Auch heute gibt es Menschen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Laut der Organisation Open Doors sind Millionen Christinnen und Christen weltweit Gewalt, Druck und Diskriminierung ausgesetzt. Doch auch ohne Steine kann Treue im Glauben schwerfallen: am Arbeitsplatz, wenn man seine Werte nicht verleugnen will; im Freundeskreis, wenn man belächelt wird; oder im Alltag, wenn die Stimme des Zweifels lauter schreit als die Hoffnung.

Entschlossen unterwegs, Sora, prompted by ChatGPT
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Treue bedeutet nicht, dass man immer stark wirkt. Es heißt, an Jesus festzuhalten, auch wenn man Angst hat. Stephanus war kein „Superheld“. Er war erfüllt vom Heiligen Geist, und das macht den Unterschied. Wenn er betet: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!“, dann zeigt sich darin eine tiefe Geborgenheit, die auch wir kennen dürfen.

Ich erinnere mich an eine Geschichte, die ich gelesen habe (Quelle: Open Doors, Jahresbericht 2023): Eine Frau in Nordafrika verlor ihre Arbeit, weil sie Christin geworden war. Freunde wandten sich ab. Als man sie fragte, warum sie nicht wieder zurückkehre zum alten Glauben, sagte sie: „Weil ich Jesus gesehen habe. Er hat mein Herz verändert. Ohne ihn wäre ich nicht ich selbst.“ Sie wirkte dabei nicht trotzig, sondern ruhig und voller Frieden. Inmitten der Ablehnung blieb sie treu – und genau das erinnerte mich an Stephanus.

Zu Gott in jeder Situation stehen, Sora, prompted by ChatGPT
Zu Gott in jeder Situation stehen, Sora, prompted by ChatGPT

Vielleicht erleben wir in Deutschland selten solche harten Konsequenzen. Aber die innere Frage bleibt: Wo sind wir bereit, treu zu sein, auch wenn es unbequem ist? Vielleicht bedeutet Treue für uns, ehrlich zu bleiben, wenn ein Vorteil auf dem Spiel steht. Oder für jemanden einzustehen, den alle fallen lassen. Oder in der Nacht des Zweifels nicht loszulassen, sondern weiter zu beten: „Herr, nimm mich an.“

Das Schöne an der Geschichte von Stephanus ist nicht nur sein Mut, sondern auch die Wirkung: Am Rande steht ein junger Mann namens Saulus. Er passt auf die Mäntel der Steinewerfer auf. Und doch wird gerade er später der Paulus, der die Welt mit dem Evangelium bewegt. Treue im Glauben wirkt weiter, selbst wenn man es in dem Moment nicht sieht.

Das Gebet ist die Hotline zu Gott, Sora, prompted by ChatGPT
Das Gebet ist die Hotline zu Gott, Sora, prompted by ChatGPT

Stephanus’ Geschichte lädt uns ein: Lass dich nicht lähmen von dem, was gegen dich spricht. Sieh hin auf den offenen Himmel. Und auch wenn du nicht alles aushältst – Gott hält dich.


Herr Jesus Christus, danke für Stephanus und für sein Zeugnis.

Danke, dass er gezeigt hat, dass deine Liebe stärker ist als Gewalt und Hass.

Bitte schenke uns Mut und Treue, dir nachzufolgen, auch wenn es schwer ist.

Stärke alle, die heute verfolgt werden, und lass uns nicht gleichgültig bleiben.

Halte unsere Augen auf dich gerichtet, damit wir auch im Dunkeln den offenen Himmel sehen.

Amen!


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