747 – Was das Herz wirklich meint

747 – Was das Herz wirklich meint

Liebe Leserinnen und Hörer, lieber Leser und Hörerin,

heute ist der Weltherztag. Ein Tag, der zunächst ganz unscheinbar daherkommt – mit Info-Plakaten über gesunde Ernährung, Bewegung und Herz-Kreislauf-Prophylaxe. Doch wenn wir in den Kalender der Symbole und Bedeutungen blicken, dann merken wir schnell: Das Herz ist weit mehr als ein Organ. Es steht für unsere tiefsten Gefühle, für unser inneres Zentrum. Für das, was uns bewegt – aber auch für das, was wir bewegen könnten.

Und genau deshalb lohnt es sich, diesen Tag geistlich ernst zu nehmen. Denn das Herz ist auch in der Bibel ein Ort von immenser Bedeutung. Es ist der Ort der Entscheidung, des Glaubens, des Vertrauens. Und manchmal auch der Ort der Verirrung. Was in unseren Herzen ist, entscheidet oft mehr als alles, was wir laut sagen oder tun.

Jesus bringt das im Gespräch mit seinen Jüngern unmissverständlich auf den Punkt:

„Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Betrug, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut, Unvernunft.“
Markus 7,21

Starker Tobak. Und ganz schön direkt. Es ist nicht die Umwelt, die uns unrein macht – sondern das, was wir in uns tragen. Das Herz entscheidet. Es ist nicht einfach nur ein romantisches Bild. Es ist ein geistlicher Prüfstein.

Gerade deshalb trifft es uns, wenn das Herz als Symbol missbraucht wird. Vielleicht ist es dir auch schon aufgefallen: In letzter Zeit sieht man auf Social Media und an manchen Orten immer wieder ein blaues Herz. Klingt harmlos, oder? Doch wer genauer hinschaut, merkt: Dieses Symbol wird von rechtspopulistischen Kreisen und insbesondere der AfD häufig genutzt, um Zugehörigkeit zu markieren – ohne Worte, aber mit Botschaft. Unter harmloser Symbolik wird eine Haltung geteilt, die oft alles andere als herzlich ist. Hass, Hetze, Ausgrenzung werden hinter einem Symbol der Liebe versteckt. Das ist kein Zufall, sondern Strategie.

Doch das Herz – wirklich verstanden – gehört nicht dem Zorn. Es gehört der Liebe. Es gehört Gott.

Der Apostel Paulus beschreibt diese Liebe so:

„Die Liebe erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“
1. Korinther 13,7

So sieht ein geheiltes, ein lebendiges Herz aus. Nicht laut, nicht aufgeregt, nicht rechthaberisch. Sondern beständig. Vertrauend. Tragfähig. Hoffnungsvoll. Und selbst wenn alles andere stirbt – bleibt die Liebe. Wer mit einem solchen Herzen durch die Welt geht, wird nicht andere herabsetzen, sondern andere aufrichten.

Nachdenkliche Frau, Sora, prompted by ChatGPT
Nachdenkliche Frau, Sora, prompted by ChatGPT

Aber wir wissen auch: Unsere Herzen sind nicht immer so. Oft sind sie verletzt, misstrauisch, hart geworden. Vielleicht durch Enttäuschung, durch Angst, durch eigene Schuld. Manchmal merken wir gar nicht, wie sehr wir innerlich versteinert sind – und andere dann mit dieser Kälte behandeln, die uns selbst verletzt hat. Vielleicht hast du das auch schon erlebt: Dein Herz war nicht mehr frei. Und du wusstest nicht, wie es wieder weich wird.

In solchen Momenten hilft nur eins: Zurück zu Gott. Zurück zu dem, der das Herz gemacht hat. Und der es neu machen kann. In einem alten Gebet aus dem Buch der Psalmen heißt es:

„Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist.“
Psalm 51,12

Was für ein ehrliches Gebet. Kein Versteckspiel. Keine Fassade. Sondern die klare Bitte: Mach mein Herz wieder heil. Und Gott tut das. Schritt für Schritt. Im Gespräch mit ihm. Durch sein Wort. Durch Menschen, die dir gut tun. Und manchmal einfach durch Zeit. Die du dir nimmst, um wieder in Verbindung zu kommen mit dem, was dich wirklich ausmacht.

Das Herz ist auch der Ort, an dem Gott wohnt. Wenn wir ihn lassen. Kein politisches Symbol kann das besetzen. Kein Emoji, kein Code. Sondern nur ein offenes Herz. Ein demütiges Herz. Ein mutiges Herz. Und ein Herz, das liebt – auch wenn es schwerfällt.

Inniger Kirchmoment, Sora, prompted by ChatGPT
Inniger Kirchmoment, Sora, prompted by ChatGPT

Deshalb ist der Weltherztag auch ein geistlicher Feiertag. Einer, der uns daran erinnert, wie sehr Gott uns zuruft: Gib mir dein Herz. Ich will es nicht brechen – ich will es erfüllen.


Herr, du kennst mein Herz.

Du weißt, wo es verletzt ist – und wo es hart geworden ist.

Schenke mir heute ein neues Herz, das liebt und vertraut.

Bewahre mich davor, Symbole zu verehren, die dich nicht ehren.

Erfülle mein Herz mit deiner Liebe – damit ich Liebe weitergeben kann.

Amen!


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