784 – Licht in der Nacht

784 – Licht in der Nacht

Guten Tag, liebe Hörerinnen und Hörer, liebe Leserinnen und Leser,

heute Abend schauen Millionen von Menschen in den Himmel. Denn der Mond wird sich uns besonders groß und hell zeigen: ein sogenannter „Supervollmond“. Nicht etwa, weil er sich besonders anstrengt – sondern weil er der Erde so nah ist wie selten. Die Volkssternwarte Suhl erklärt es so: Der Mond umkreist die Erde auf einer elliptischen Bahn. Ist er uns besonders nahe und steht gleichzeitig in der Phase des Vollmondes, erscheint er bis zu 14 Prozent größer und leuchtet bis zu 30 Prozent heller als ein normaler Vollmond.

Faszinierend, oder? Ein Phänomen, das nüchtern erklärbar ist – und doch viele Menschen mit Ehrfurcht erfüllt. Vielleicht, weil es uns an etwas erinnert, das wir oft vergessen: dass auch in dunkler Nacht Licht sein kann. Und dass dieses Licht uns nicht allein lässt.

Nachtspaziergang im Mondschein, Sora, prompted by ChatGPT
Nachtspaziergang im Mondschein, Sora, prompted by ChatGPT

Die Bibel spricht oft vom Licht – nicht als Physik, sondern als Hoffnung, als Richtung, als Gegenwart Gottes.

„Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.“
1. Mose 1,3

Gleich zu Beginn der Bibel steht das Licht. Nicht die Sonne, nicht der Mond, sondern das Licht selbst – als erstes sichtbares Zeichen von Gottes Ordnung im Chaos. Es ist, als wolle Gott sagen: Wenn ich erscheine, hat Dunkelheit keine Macht mehr.

Jesus greift dieses Bild später für sich selbst auf:

„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
Johannes 8,12

Stark, oder? Jesus sagt: Mit mir bist du nicht verloren – auch nicht im Tal, auch nicht im Dunkel, auch nicht in der Unsicherheit. Und wer das mal erlebt hat, weiß, was das bedeutet. Vielleicht bist du gerade in einer Phase, wo es schwer ist. Dann darf dieser Satz dein Anker sein. Jesus verspricht kein leichteres Leben – aber ein helleres.

Und dann gibt es da noch einen erstaunlichen Gedanken aus dem Matthäusevangelium. Der sagt nicht: „Gott ist das Licht“, sondern dreht den Spieß um:

„Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.“
Matthäus 5,14

Das ist die vielleicht größte Zumutung – und die größte Berufung. Gott sagt zu uns: Wenn du mir vertraust, dann bist du selbst Licht. Dann kannst du anderen helfen zu sehen. Nicht weil du perfekt bist, sondern weil du von mir angezündet wurdest. Wie der Mond: Er leuchtet nicht aus sich selbst, sondern reflektiert das Licht der Sonne. Aber gerade das macht ihn so besonders.

Der Supervollmond heute Abend erinnert uns also auch geistlich: Du kannst Licht sein. Du kannst anderen helfen, wieder Hoffnung zu finden. Auch wenn du dich selbst manchmal klein fühlst.

Ermutigung im Krankenhaus, Sora, prompted by ChatGPT
Ermutigung im Krankenhaus, Sora, prompted by ChatGPT

Vielleicht erinnerst du dich an diese Geschichte: Eine Krankenschwester in einer Notaufnahme erzählte einmal, dass sie in der tiefsten Coronazeit, als alles nur noch voller Stress und Leid war, einen kleinen Zettel in ihr Fach gelegt bekam. Darauf stand: „Du bist ein Licht in dieser Klinik. Danke, dass du hier bist.“ – Sie hat ihn bis heute behalten.

So ein Satz kann heller strahlen als ein Supervollmond.

Und manchmal genügt schon eine kleine Tat, um für jemanden ein Licht zu sein. Vielleicht heute. Vielleicht du.

Kerzenlicht in Dunkelheit, Sora, prompted by ChatGPT
Kerzenlicht in Dunkelheit, Sora, prompted by ChatGPT

Gott,

du bist das Licht, das nie verlischt.

Mach mein Herz hell – auch wenn es dunkel ist.

Erfülle mich mit deiner Klarheit.

Und hilf mir, ein Licht zu sein für andere.

So wie der Mond das Licht weitergibt – auch in der Nacht.

Amen!


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