664 – Der heilige Kilian: Vorbild für Mut, Gemeinschaft und bleibende Wirkung

664 – Der heilige Kilian: Vorbild für Mut, Gemeinschaft und bleibende Wirkung

Herzlich willkommen, liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer!

Heute, am 8. Juli, feiern wir den Gedenktag des heiligen Kilian – nicht bloß ein katholischer Heiligentag, sondern ein Tag, an dem sich Christinnen und Christen aller Konfessionen – evangelisch, orthodox wie katholisch – an den Glaubensboten, den Wanderprediger und Märtyrer erinnern, ihn zu Wort kommen lassen und erkennen, wie sein Lebensweg auch heute für uns zu einem wichtigen Vorbild werden kann.

„Geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker …“
Matthäus 28,19

„Denn wie ihr nun Christus Jesus, den Herrn, aufgenommen habt, so wandelt auch in ihm.“
Kolosser 2,6

„Wenn euch aber jemand sagen wird: Siehe, hier ist der Christus! – oder: Dort! —, so glaubt’s nicht. Denn es werden sich erheben falsche Christusse und falsche Propheten, die Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, die Auserwählten zu verführen.“
Markus 13,21–22

Kilian – ein Mönch aus Irland (geb. ca. 640) – zog los, um das Evangelium ins Frankenreich zu bringen. Er arbeitete im Team, vermutlich mit Gefährten wie Kolonat und Totnan. Er kam an den Hof des Herzogs Gozbert und sagte klar: Die Ehe mit der Schwägerin sei nach Gottes Wort unrecht – und beauftragte ihn, diese zu beenden.

Missionar trifft Herzog, Sora, prompted by Michael Voß
Missionar trifft Herzog, Sora, prompted by Michael Voß

Doch bevor es zu diesem Konflikt kam, war Kilian bereits als engagierter Missionar aktiv. Er predigte in den Dörfern rund um Würzburg, taufte zahlreiche Menschen und gründete christliche Gemeinden. Seine Reden waren klar, seine Gesten einfach, aber überzeugend. Die Menschen spürten: Dieser Mann meint es ernst – nicht nur mit seinem Glauben, sondern auch mit ihnen. In einer Zeit, in der viele noch an germanische Götter glaubten, war seine Botschaft vom liebenden und gerechten Gott etwas radikal Neues.

Kilian und seine Gefährten waren bekannt dafür, dass sie nicht mit dem Finger auf Menschen zeigten, sondern mit offenem Herzen predigten. Sie schufen Orte der Begegnung, hörten zu, lehrten das Evangelium – oft unter freiem Himmel, manchmal in umgebauten Gehöften. Und sie gewannen nicht nur die einfachen Leute, sondern eben auch Einflussreiche am Hof. Das war es, was schließlich zu seiner Einladung beim Herzog führte.

Öffentlich – mit all dem Risiko –, keinem politischen Gewinn verpflichtet, außer der Wahrheit vor Gott und den Menschen.

Bald darauf: Kilian und seine Begleiter wurden enthauptet. Doch ihr Tod entpuppte sich als Samen. Eine geistliche Erneuerung begann – bald wurde Würzburg Bischofssitz.

Hinrichtung im Morgennebel, prompted by ChatGPT
Hinrichtung im Morgennebel, prompted by ChatGPT

Warum Kilian ein Vorbild für uns ist:

  • Mut zur Wahrheit: Er wagte es, öffentlich unbequeme Wahrheiten auszusprechen – selbst dem Mächtigen gegenüber.
  • Gemeinsames Zeugnis: Er war mit Glaubensgefährten unterwegs – klare Botschaft in Gemeinschaft.
  • Bleibende Wirkung: Sein Leben und Sterben führten zu echter Reform, zu geistlichem Wachstum und zu Gemeinschaft – die Früchte leben bis heute.

Was heißt das für uns?

  1. Wofür stehe ich klar? Gibt es Themen in meinem Alltag – Job, Nachbarschaft, Social Media –, bei denen ich ehrlich Position beziehen müsste? Kann ich es öffentlich tun?
  2. Mit wem gehe ich? Bin ich eingebettet in ein Team, in Gemeinschaft, in echtes Miteinander als Zeugnis?
  3. Denke ich weiter? Welche bleibende Wirkung will mein Leben hinterlassen – heute, über mich hinaus?
Diskussion im Café, Sora, prompted by ChatGPT
Diskussion im Café, Sora, prompted by ChatGPT

Ein richtig christliches Beispiel: Kilian – kein Heiligen‑Kitsch, sondern ein Mensch, der mit Gott das Lebensrisiko ernst nahm – für Wahrheit, für Gemeinschaft und für dauerhaft wirkende Veränderung.


Herr, danke für Menschen wie Kilian –
die ungeschminkt die Wahrheit aussprechen,
die Gemeinschaft suchen,
die ihr Leben einsetzen.
Schenke uns solchen Mut.
Schenke uns Menschen an unserer Seite.
Schenke uns das rechte Vertrauen,
dass unser Tun Spuren hinterlässt,
auch wenn’s unbequem ist.
Amen!


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