Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer – herzlich willkommen.
Heute nehmen wir ein Thema auf, das fast jede und jeden von uns trifft: die Verrohung der Sprache im Internet. In Kommentarspalten, Chats und Posts wird scharf geschossen. Doch ist das Netz schuld? Oder zeigt es nur, was ohnehin schon in uns steckt?
„Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.“ Lukas 6,45 (LUT)
Das Internet ist kein Paralleluniversum. Es spiegelt nur das, was aus unseren Herzen kommt. Wenn wir also Hass und Spott finden, dann ist er nicht vom Netz erfunden – er wird von Menschen hineingetragen. Darum geht es letztlich nicht um Technik, sondern um unser Inneres.
„Eine linde Antwort stillt den Zorn; ein hartes Wort richtet Grimm an.“ Sprüche 15,1 (LUT)
Das bedeutet nicht, dass wir schweigen oder alles schönreden. „Lind“ heißt: gezügelt, respektvoll, fair. In digitalen Diskussionen braucht es Menschen, die nicht Öl ins Feuer gießen, sondern den Ton dämpfen, ohne die Wahrheit zu verwässern.
„So ist auch die Zunge ein kleines Glied und richtet große Dinge an. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen Wald zündet’s an!“ Jakobus 3,5 (LUT)

Wir kennen das: Ein einziger Kommentar reicht, und die Stimmung kippt. Ein Funke – und schon brennt der Wald. Deshalb fragt sich: Will ich heute Funken streuen oder Wasser tragen?

„Kein faules Wort soll aus eurem Mund gehen, sondern nur eins, das gut ist, zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören.“ Epheser 4,29 (LUT)
Worte sollen nützlich sein. Online heißt das: Ist mein Kommentar wahr? Hilfreich? Fair? Wenn nicht, darf er auch mal ungeschrieben bleiben. Stärke zeigt sich manchmal gerade darin, nicht jede Spitze rauszuschicken.
„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Römer 12,21 (LUT)

Das Gute ist nicht naiv. Es ist: sachlich bleiben, wo andere eskalieren. Menschen achten, auch wenn man widerspricht. Den Ton halten, wo andere schreien. So wird das Netz nicht automatisch heilig – aber spürbar menschlicher, dort, wo wir Verantwortung übernehmen.
Jesus Christus, bewahre unser Herz und unsere Worte. Gib uns Mut zur Klarheit und Milde zur rechten Zeit. Lass unsere Kommentare heilen statt verletzen, aufbauen statt zerstören. Hilf uns, online wie offline Menschen mit Würde zu begegnen.
Amen!
