Herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, liebe Leserinnen und Leser!
Veränderung ist nicht das Störgeräusch des Lebens – sie ist sein Taktgeber. Und dennoch fällt es uns schwer, wenn sich Dinge wandeln. Beziehungen, Jobs, politische Umstände oder unsere eigene Gesundheit – vieles, was eben noch stabil war, beginnt zu wackeln. Gerade jetzt. Gerade hier. Und dann fragt man sich: Wie soll das gutgehen?
Die Bibel kennt solche Momente. Sie erzählt nicht von einem glattgebügelten Leben, sondern von Menschen mitten im Aufbruch – mit Angst im Gepäck und Hoffnung im Herzen. Einer davon: Abram. Gott ruft ihn aus allem Bekannten heraus – und gibt ihm dafür nicht einmal ein Ziel, nur ein Versprechen:
„Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.“
1. Mose 12,1
Abram verlässt das Vertraute. Er hat keine Karte – nur Vertrauen. Und das genügt.
Ein paar Jahrhunderte später hören wir Worte an ein Volk, das sein Zuhause verloren hat. Im babylonischen Exil klammert sich Israel an letzte Hoffnungen – und dann schreibt ihnen Jeremia einen Brief, mit einem Satz, der so unglaublich ist, dass man ihn zweimal lesen muss:
„Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“
Jeremia 29,11
Jeremia schrieb das nicht an Leute im Aufbruch, sondern an Menschen im Exil, weit weg von Zuhause, abgeschnitten von dem, was ihnen einst Sicherheit gab. Und gerade da hinein kommt diese Botschaft: Gott hat euch nicht vergessen. Veränderung ist nicht das Ende – sie kann auch der Anfang sein.
Eine Geschichte, die genau das zeigt, kommt von einer Frau namens Hope. Ihr Mann starb völlig unerwartet an einem Herzstillstand. Sie schreibt, wie sie im Krankenhaus auf die Nachricht wartete – bis der Arzt kam und sagte: „Es tut mir leid. Wir konnten ihn nicht retten.“
Alles fiel in sich zusammen. Hoffnung? Nicht mehr greifbar.
Doch in dieser Dunkelheit passierte etwas. Freunde tauchten auf. Menschen beteten mit ihr. Und ein Bibelvers kam ihr in den Sinn, wie ein Licht in der Nacht:
„Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe …“
Genau dieser Vers aus Jeremia wurde für sie zu einem Anker. Heute sagt sie: „Gott hat meinen Schmerz nicht einfach weggenommen. Aber er hat mir Hoffnung gegeben, die ich selbst nicht mehr finden konnte.“ (Quelle: Hope’s Story – whyisthishappening.org)
Jesus selbst lebte Veränderung wie kaum ein anderer. Vom Handwerkersohn zum Wanderprediger, von der Volksmenge umjubelt zum Kreuz verurteilt. Und doch war in allem ein roter Faden: das Vertrauen in den Vater. Jesus geht sogar durch den Tod hindurch – und öffnet uns gerade dadurch neues Leben.
„Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
Matthäus 28,20
Diese Zusage gab er seinen Jüngern – und sie gilt bis heute. Sie ist kein Versprechen, dass alles einfach wird. Aber sie ist das Versprechen, dass wir nie allein sind.
Veränderung ist unbequem. Manchmal schmerzhaft. Aber sie birgt auch eine Chance: neu zu vertrauen. Loszulassen. Und zu sehen, wie Gott uns auch dann trägt, wenn wir nicht mehr wissen, wie es weitergeht.
Wer heute also an einem Punkt steht, an dem alles wackelt – du bist nicht allein. Du musst nicht sofort alles verstehen oder lösen. Vielleicht reicht ein kleines Gebet. Oder das Wissen: Gott bleibt.
Herr, wir kommen zu dir mit all dem, was sich verändert.
Du siehst unsere Angst, unseren Zweifel, unsere Unsicherheit.
Hilf uns, dir zu vertrauen – auch dann, wenn wir den Weg noch nicht sehen.
Schenke uns Hoffnung, wo alles wankt.
Erinnere uns daran, dass du mitgehst.
Dass du treu bist.
Dass du bleibst.
Amen!