Liebe Schwestern und Brüder,
heute feiern wir den Welttag für kulturelle Entwicklung. Dieser Tag wurde im Jahr 2002 von der UNESCO ins Leben gerufen und hat seine Wurzeln bereits in einem Vorgänger-Gedenktag seit 1991. Ziel dieses Tages ist es, Staaten und Zivilgesellschaften dazu anzuregen, das Verständnis und die Wertschätzung für kulturelle Vielfalt zu vertiefen.
Im November 2001 verabschiedete die 31. Generalversammlung der UNESCO die Allgemeine Erklärung zur kulturellen Vielfalt. Darin heißt es:
„Kulturelle Vielfalt spiegelt sich wider in der Einzigartigkeit und Vielfalt der Identitäten, die die Gruppen und Gesellschaften kennzeichnen, aus denen die Menschheit besteht. Als Quelle des Austauschs, der Erneuerung und der Kreativität ist kulturelle Vielfalt für die Menschheit ebenso wichtig wie die biologische Vielfalt für die Natur. Aus dieser Sicht stellt sie das gemeinsame Erbe der Menschheit dar und sollte zum Nutzen gegenwärtiger und künftiger Generationen anerkannt und bekräftigt werden.“
Welttag für kulturelle Entwicklung
In der Bibel finden wir viele Beispiele dafür, wie Gott mit unterschiedlichen Menschen und Kulturen umgeht. Der Apostel Paulus schreibt im 1. Korintherbrief 12,12-14:
„Denn wie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus. Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.“
1. Korinther 12,12-14
Diese Passage zeigt uns, dass unsere Vielfalt – sei es in Kultur, Sprache oder Tradition – kein Hindernis, sondern ein wesentlicher Bestandteil des Leibes Christi ist. Jeder von uns bringt seine eigene Geschichte, seine eigenen Talente und Perspektiven mit ein, und gemeinsam bilden wir eine reiche und lebendige Gemeinschaft des Glaubens.
In der Apostelgeschichte 17,26-27 lesen wir:
„Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten. Und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns.“
Apostelgeschichte 17,26-27
Gott hat uns bewusst in unterschiedliche Kulturen und Gemeinschaften gestellt, damit wir ihn in dieser Vielfalt suchen und finden können. Jede Kultur trägt einzigartige Aspekte der göttlichen Schöpfung in sich und ermöglicht uns, Gottes Größe und Liebe auf vielfältige Weise zu erfahren und zu verstehen.
Als Christen sind wir aufgerufen, ein gutes Beispiel zu geben. Der Welttag für kulturelle Entwicklung lädt uns ein, unsere Unterschiede zu feiern und die gemeinsame Menschlichkeit, die uns verbindet, anzuerkennen. Lassen Sie uns offen aufeinander zugehen, voneinander lernen und die reiche Vielfalt unserer Glaubensgemeinschaft würdigen. In einer Welt, die oft von Spaltungen geprägt ist, können wir durch den Glauben eine Brücke der Liebe und des Verständnisses bauen.
Herr, wir danken dir für die Vielfalt deiner Schöpfung. Hilf uns, die Unterschiede in unserer Gemeinschaft als Bereicherung zu erkennen und uns in deiner Liebe zu vereinen. Schenke uns die Weisheit, voneinander zu lernen und in Frieden miteinander zu leben.
Amen!