Liebe Schwestern und Brüder, liebe Leser, liebe Hörer,
heute möchte ich über einen besonderen Mann sprechen, dessen Leben und Werk bis heute viele Menschen inspiriert: Caspar David Friedrich. Anlässlich seines 250. Geburtstags in diesem Jahr feiern wir nicht nur seine Kunst, sondern auch seine tiefe Verbundenheit mit Gott, die in all seinen Werken spürbar ist.
Caspar David Friedrich, ein bedeutender Maler der Romantik, war bekannt für seine Landschaftsgemälde, die oft eine ruhige, fast meditative Atmosphäre ausstrahlen. Diese Gemälde sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch Ausdruck seines tiefen Glaubens. Friedrichs Bilder, die oft menschenleere Landschaften oder einzelne Figuren in der Weite der Natur zeigen, laden den Betrachter ein, über die Schöpfung und den Schöpfer nachzudenken.
Interessanterweise signierte Friedrich seine Bilder nicht. Diese Entscheidung war nicht nur eine Frage der Bescheidenheit, sondern hatte einen tiefen christlichen Grund. Friedrich wollte die Aufmerksamkeit nicht auf sich selbst lenken, sondern auf die Botschaft seiner Werke. Er sah sich als Werkzeug Gottes, durch das die Schönheit und Erhabenheit der Schöpfung sichtbar werden sollte. Diese Haltung erinnert uns an die Worte aus dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 5, Vers 16 :
„So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
Friedrichs Werke sind tief in der christlichen Symbolik verwurzelt. Die Natur wird bei ihm zum Spiegelbild des Göttlichen. In der Einsamkeit und Stille der Landschaften können wir Gottes Gegenwart spüren. Dies erinnert an die Psalmen, in denen die Schöpfung immer wieder als Ausdruck der Größe Gottes gepriesen wird:
„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk.“
Psalm 19,2
Caspar David Friedrichs Leben und Werk ermutigen uns, demütig zu bleiben und unsere Talente im Dienst Gottes und unserer Mitmenschen einzusetzen. Seine Kunst erinnert uns daran, dass wir in der Schönheit der Schöpfung Gottes Handwerk erkennen und uns selbst als Teil dieser Schöpfung verstehen dürfen. Es ist eine Einladung, in der Betrachtung der Natur eine tiefere geistliche Erfahrung zu machen.
In diesem Sinne sollten wir uns auch daran erinnern, dass wahre Größe in der Demut liegt. So wie Friedrich seine Kunst nicht als Eigenlob verstand, sondern als Lobpreis Gottes, so sollten auch wir unser Licht leuchten lassen, nicht zu unserer eigenen Ehre, sondern zur Ehre Gottes.
„Denn Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“
2. Timotheus 1,7
Lasst uns also, inspiriert durch Caspar David Friedrichs Beispiel, in Demut und Dankbarkeit unseren Weg gehen und unsere Talente im Dienst Gottes einsetzen. Mögen wir in der Betrachtung der Schöpfung immer wieder die Größe und Liebe Gottes erkennen.
Herr, wir danken dir für die Schönheit deiner Schöpfung und für die Talente, die du uns geschenkt hast. Hilf uns, sie in deinem Dienst einzusetzen und stets in Demut vor dir zu wandeln. Amen!