Liebe Leserinnen und Leser, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,
kennst du das Gefühl, dass du auf etwas wartest – und es einfach nicht kommt? Eine Antwort auf ein Gebet, eine Veränderung in deinem Leben, eine Lösung für ein Problem? Du hast alles versucht, du hast gebetet, gehofft, geglaubt – und doch scheint Gott zu schweigen. Vielleicht fragst du dich: Warum lässt Gott mich warten? Hat er mich vergessen? Ist mein Glaube zu schwach?
Du bist nicht allein mit diesem Gefühl. Die Bibel ist voller Geschichten von Menschen, die warten mussten. Einer von ihnen ist Abraham. Gott versprach ihm Nachkommen so zahlreich wie die Sterne am Himmel. Doch die Jahre vergingen – und nichts geschah. Abraham wurde älter, Sarah wurde älter, und irgendwann schien es menschlich unmöglich, dass sich Gottes Verheißung noch erfüllen könnte. Doch dann geschah es doch:
„Und der Herr suchte Sara heim, wie er gesagt hatte, und tat an ihr, wie er geredet hatte. Und Sara ward schwanger und gebar dem Abraham in seinem Alter einen Sohn um die Zeit, von der Gott geredet hatte.“
1. Mose 21,1-2
Gott hielt sein Versprechen – aber erst nach vielen Jahren des Wartens. Warum? Vielleicht, weil Abraham und Sarah lernen mussten, ihm zu vertrauen. Vielleicht, weil es nicht um ihren, sondern um Gottes perfekten Zeitpunkt ging.
Das Volk Israel erlebte das Gleiche. 40 Jahre lang zogen sie durch die Wüste, warteten auf das gelobte Land. Auch sie hatten Zweifel, klagten, fragten sich, ob Gott sie vergessen hatte. Doch am Ende stand die Erfüllung der Verheißung:
„Und der Herr gab ihnen Ruhe ringsumher, wie er ihren Vätern geschworen hatte, und es blieb keines Wortes unerfüllt von all den guten Worten, die der Herr dem Hause Israel verheißen hatte; es war alles gekommen.“
Josua 21,44-45
Vielleicht wartest du gerade auf eine Antwort von Gott. Vielleicht hast du das Gefühl, er schweigt. Doch nur, weil Gott nicht sofort handelt, heißt das nicht, dass er nicht wirkt. Er sieht dich. Er kennt dein Warten. Und er hat eine perfekte Zeit für alles.
Geduld ist schwer. Besonders, wenn wir nicht wissen, wie lange wir warten müssen. Doch genau das ist Vertrauen: festzuhalten, auch wenn wir nichts sehen. Zu glauben, auch wenn wir keine Beweise haben. Und zu wissen: Gott ist treu.
„Der Herr wird alles zu einem guten Ende führen für mich.“
Psalm 138,8
Gibt es etwas, worauf du gerade wartest? Vielleicht ist heute ein guter Tag, um neu zu vertrauen. Gott hat dich nicht vergessen. Er arbeitet – auch in der Stille.

Herr, manchmal fällt es mir schwer, zu warten. Ich möchte sofort eine Antwort, eine Lösung, ein Zeichen. Doch du hast deinen eigenen Zeitplan, und dein Plan ist gut. Hilf mir, in der Wartezeit nicht den Mut zu verlieren, sondern auf dich zu vertrauen. Ich will glauben, dass du mich siehst und dass du alles zu einem guten Ende führst.
Amen!