Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,
wer kennt das nicht? Es gibt Zeiten, in denen alles drunter und drüber geht. Sorgen stapeln sich, Probleme scheinen unlösbar, und es fühlt sich an, als würde Gott schweigen. Doch ist das wirklich so? Oder sorgt er vielleicht längst für uns – nur auf eine Weise, die wir noch nicht erkennen?
Jesus selbst gibt uns in der Bergpredigt einen eindrücklichen Hinweis:
„Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?“
Matthäus 6,26
Ein einfacher, aber kraftvoller Vergleich: Die Vögel tun nichts, um sich eine Zukunft zu sichern, und trotzdem mangelt es ihnen nicht an Nahrung. Gott selbst kümmert sich um sie. Und Jesus stellt die logische Frage: Wenn Gott sich so intensiv um kleine Vögel kümmert, wie viel mehr dann um uns, seine geliebten Kinder?
Ein großartiges Beispiel dafür findet sich im Alten Testament. Die Israeliten waren aus Ägypten befreit worden, aber anstatt sofort ins verheißene Land zu ziehen, mussten sie vierzig Jahre durch die Wüste wandern. Eine harte Prüfung! Doch Gott ließ sie nicht allein:
„Er ließ Manna auf sie regnen, dass sie zu essen hatten, und gab ihnen Himmelsbrot.“
Psalm 78,24

Das Volk Israel hatte keine Vorräte und keinen festen Wohnsitz. In der Wüste wuchs nichts, was sie hätten ernten können. Und doch verhungerten sie nicht. Gott versorgte sie täglich mit Manna – einem Wunderbrot, das buchstäblich vom Himmel fiel. Jeden Morgen lag es auf dem Boden, und die Israeliten konnten sich davon ernähren.
Interessanterweise gab Gott ihnen immer nur so viel, wie sie für einen Tag brauchten. Wer versuchte, mehr zu sammeln und für die nächsten Tage aufzuheben, stellte fest, dass es verdarb. Warum? Weil Gott wollte, dass sie ihm täglich neu vertrauten. Er sorgte – aber eben nicht auf Vorrat, sondern in dem Maß, das nötig war.
Das gleiche Prinzip sehen wir in der Geschichte von Elia, als er sich vor dem bösen König Ahab verstecken musste. Er war völlig auf Gottes Versorgung angewiesen:
„Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des Morgens und des Abends, und er trank aus dem Bach.“
1. Könige 17,6
Stellt euch das mal vor: Raben – eigentlich Aasfresser, die sonst nichts teilen – brachten ihm täglich Essen! Das ist doch total verrückt, oder? Aber genau so ist Gott: Er sorgt für uns, manchmal auf die seltsamsten und unerwartetsten Arten.
Doch es gibt auch Zeiten, in denen Gottes Fürsorge nicht so offensichtlich ist. Da müssen wir durchhalten und darauf vertrauen, dass er uns nicht vergessen hat. Das sehen wir bei Hiob: Ein Mann, der alles verlor – seine Familie, seinen Besitz, seine Gesundheit. Doch obwohl er durch unermessliches Leid ging, hielt er an seinem Glauben fest. Am Ende wurde sein Vertrauen belohnt:
„Und der HERR wandte das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde bat; und der HERR gab Hiob doppelt so viel, wie er gehabt hatte.“
Hiob 42,10
Gott hatte ihn nie vergessen. Er hatte einen Plan, auch wenn Hiob ihn lange nicht sehen konnte.
Und genau das gilt auch für uns. Vielleicht erkennst du Gottes Hilfe gerade nicht, vielleicht zweifelst du, vielleicht fühlst du dich alleingelassen. Aber die Bibel ist voller Geschichten von Menschen, die dachten, Gott habe sie vergessen – und später feststellten, dass er die ganze Zeit gewirkt hatte. Vertraue darauf: Gott sorgt für dich. Vielleicht anders, als du es erwartest, aber er sorgt. Immer.
Vater im Himmel, manchmal fällt es uns schwer, deine Fürsorge zu erkennen. Wir zweifeln, wir fürchten uns, wir verstehen nicht, was du tust. Aber du hast versprochen, dass du uns nicht allein lässt. Hilf uns, dir zu vertrauen, auch wenn wir es noch nicht sehen. Danke, dass du für uns sorgst – heute, morgen und für immer.
Amen!