487 – Eine Liebe, die alle Grenzen sprengt

487 – Eine Liebe, die alle Grenzen sprengt

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,

manchmal fordert das Leben uns heraus, Wege zu gehen, die auf den ersten Blick schwer zu begreifen sind. So erging es auch dem Propheten Hosea. Gott gab ihm einen Auftrag, der für viele unverständlich war – und doch war es eine eindrückliche Botschaft über die bedingungslose Liebe Gottes zu seinem Volk. Schauen wir uns die Verse aus Hosea 1,2-3 genauer an:

„Als der HERR anfing, durch Hosea zu reden, sprach der HERR zu Hosea: Geh hin und nimm eine hurerische Frau und Hurenkinder; denn das Land läuft dem HERRN treulos nach. Da ging er hin und nahm Gomer, die Tochter Diblaims, die ward seine Frau, und sie wurde schwanger und gebar ihm einen Sohn.“

Auf den ersten Blick ist diese Anweisung Gottes irritierend. Warum sollte ein Prophet eine Frau heiraten, die symbolisch für Untreue und Gebrochenheit steht? Doch genau darin liegt die Botschaft. Hoseas Ehe mit Gomer wird zu einem lebendigen Gleichnis für die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk Israel. Wie Gomer, die immer wieder fremdgeht, hat auch Israel Gott verlassen, um anderen Göttern nachzulaufen. Und doch bleibt Gottes Liebe beständig, unerschütterlich und voller Sehnsucht nach Versöhnung.

Stellen wir uns Hoseas Situation vor: Er wusste, dass seine Frau ihn verletzen würde, dass sie ihn betrügen würde. Dennoch heiratete er sie. Das erfordert eine Liebe, die über das Natürliche hinausgeht – eine Liebe, die von Gott selbst inspiriert ist. So zeigt uns Hosea, wie tief Gottes Liebe geht: Sie lässt sich nicht von unseren Fehlern, unserer Untreue oder unseren Schwächen aufhalten. Gott bleibt treu, auch wenn wir untreu sind.

Vielleicht fühlst du dich manchmal wie Gomer – schuldig, unzulänglich oder unfähig, Gottes Liebe zu verdienen. Aber genau das ist die gute Nachricht: Gottes Liebe zu dir ist nicht abhängig von deinem Verhalten. Sie ist bedingungslos und unbegrenzt. Wie Hosea Gomer immer wieder annimmt, so streckt Gott auch dir seine Hand aus und sagt: „Komm zurück zu mir.“

Eine Geschichte, die mich an diese bedingungslose Liebe erinnert, handelt von einem Vater und seinem Sohn. Der Sohn hatte sich entschieden, das Zuhause zu verlassen und sein Leben auf seine Weise zu führen. Er verprasste sein Erbe, scheiterte und kehrte schließlich gebrochen zurück. Doch anstatt ihn zu verurteilen, lief ihm der Vater entgegen, umarmte ihn und feierte seine Rückkehr. Dieser Vater ist ein Bild für Gottes Herz. Egal, wie weit wir uns von ihm entfernen, seine Arme sind immer offen für uns.

Vater und Sohn im Streit, Imagen 3, prompted by Michael Voß
Vater und Sohn im Streit, Imagen 3, prompted by Michael Voß
Vater und Sohn ganz unterschiedlich, aber wieder im Gespräch, Imagen 3, prompted by Michael Voß
Vater und Sohn ganz unterschiedlich, aber wieder im Gespräch, Imagen 3, prompted by Michael Voß

Hoseas Geschichte ist nicht nur eine Botschaft für Israel, sondern auch für uns heute. Sie lädt uns ein, Gottes Liebe zu erfahren und uns von ihr verändern zu lassen. Es ist eine Liebe, die heilt, die wiederherstellt und die neue Hoffnung schenkt.

Wenn du spürst, dass Gott dich ruft, dann antworte ihm. Vielleicht ist jetzt der Moment, dein Herz für ihn zu öffnen und seine Liebe anzunehmen. Lass dich von ihm in die Arme schließen – so wie Gomer bei Hosea Annahme fand.

Herr, wir danken dir für deine bedingungslose Liebe. Du liebst uns trotz unserer Fehler und rufst uns immer wieder zu dir zurück. Hilf uns, dein Herz zu erkennen und unsere Leben in deine Hände zu legen.

Amen.

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