504 – Gottes Urteil über die Stolzen

504 – Gottes Urteil über die Stolzen

Herzlich willkommen, liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer!

Es ist immer wieder erstaunlich, wie Gottes Wort Jahrhunderte alte Botschaften enthält, die auch heute noch eine kraftvolle Bedeutung haben. Heute wollen wir uns gemeinsam einem Text widmen, der auf den ersten Blick streng wirkt, aber tiefe Einsichten für unser Leben bereithält: Hesekiel 29. Lasst uns gemeinsam eintauchen.

Hesekiel 29 ist ein Abschnitt, in dem der Prophet Hesekiel Gottes Gericht über Ägypten ankündigt. Schon im zweiten Vers wird klar, dass es nicht um eine einfache Botschaft geht, sondern um eine Warnung voller Ernst:

„Menschensohn, richte dein Angesicht gegen den Pharao, den König von Ägypten, und weissage gegen ihn und gegen ganz Ägypten!“
Hesekiel 29,2

Gott richtet sich in diesem Kapitel gegen den Stolz des Pharaos. Dieser hält sich selbst für unantastbar und preist sich als Schöpfer des Nils, wie es in Vers 3 heißt:

„Ich bin’s, der den Nil gemacht hat, denn er gehört mir!“

Ein klares Bild von Selbstüberhöhung und Arroganz, das Gott nicht unbeantwortet lässt.

Ägyptische Könige protzen oft mit Reichtum und sehen sich selbst als Gott an, DALL·E, prompted by ChatGPT 4o
Ägyptische Könige protzen oft mit Reichtum und sehen sich selbst als Gott an, DALL·E, prompted by ChatGPT 4o

Gott vergleicht den Pharao mit einem großen Drachen im Nil, der sagt, der Fluss gehöre ihm. Doch Gott kündigt an, diesen Drachen aus dem Wasser zu ziehen und ihn den Tieren der Wüste auszuliefern:

„Ich will Haken in deine Kinnbacken legen und die Fische deines Nils an deine Schuppen heften und dich aus deinem Nil ziehen samt allen Fischen deines Nils, die an deinen Schuppen hängen.“
Hesekiel 29,4

Es ist ein drastisches Bild dafür, wie Gott den Stolzen erniedrigt und ihre vermeintliche Macht entlarvt.

Spannend ist auch der Grund, warum Gott dieses Urteil fällt. In Vers 6 lesen wir:

„Und alle Einwohner von Ägypten sollen erkennen, dass ich der HERR bin. Weil sie dem Haus Israel ein Rohrstab gewesen sind.“

Das bedeutet: Ägypten hat sich als stützend und stark dargestellt, doch in Wirklichkeit war es unzuverlässig und zerbrechlich. Genau hier sehen wir eine Verbindung zu unserem Leben. Wie oft verlassen wir uns auf Dinge oder Menschen, die uns Sicherheit versprechen, aber am Ende doch nicht tragen können?

Interessant ist, dass Gott nicht nur Gericht ankündigt, sondern auch Hoffnung und Wiederherstellung. In Vers 13 sagt er:

„Doch so spricht Gott der HERR: Nach vierzig Jahren will ich die Ägypter wieder sammeln aus den Völkern, unter die sie zerstreut werden.“
Hesekiel 29,13

Gottes Ziel ist nicht die Vernichtung, sondern die Läuterung. Er zeigt, dass auch die Stolzen und Selbstgerechten die Chance zur Umkehr haben.

Was können wir aus diesem Text für unser eigenes Leben mitnehmen? Hesekiel 29 fordert uns heraus, über unsere eigene Haltung nachzudenken. Wo in unserem Leben tragen wir den Stolz eines „Pharaos“ in uns? Vielleicht denken wir, wir hätten alles selbst im Griff, unsere Karriere, unsere Beziehungen oder unsere Pläne. Doch Gottes Botschaft erinnert uns daran, dass wir alles, was wir sind und haben, letztlich ihm verdanken.

Ein Beispiel aus der Geschichte kommt mir in den Sinn. Es gibt eine wahre Begebenheit aus dem Leben des bekannten Predigers Charles Spurgeon. Er erzählte einmal von einem Geschäftsmann, der in seinem Stolz Gott verspottete. Doch als seine Firma bankrottging, erkannte er, wie vergänglich seine vermeintliche Macht war. Er kehrte zu Gott zurück, und sein Leben wurde neu geordnet – diesmal auf einem festen Fundament.

So erinnert uns Hesekiel 29: Gott ist nicht nur ein Richter, sondern auch ein liebender Vater, der uns zur Umkehr einlädt. Seine Macht ist groß, und doch ist er geduldig mit uns. Nutzen wir diese Geduld, um uns zu prüfen und unser Vertrauen neu auf ihn zu setzen.

Lasst uns gemeinsam zu Gott beten:

Herr, unser Gott, wir danken dir, dass du uns immer wieder mit deiner Wahrheit begegnest. Bewahre uns davor, stolz und selbstgerecht zu werden. Hilf uns, unser Vertrauen auf dich zu setzen und nicht auf Dinge, die vergänglich sind. Lass uns erkennen, dass du der Herr bist – über unser Leben und diese Welt.

In Jesu Namen, Amen!

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