505 – Verbundene Geschichten: Wie Altes und Neues Testament ein Ganzes bilden

505 – Verbundene Geschichten: Wie Altes und Neues Testament ein Ganzes bilden

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,

in der Bibel finden wir zwei große Abschnitte: das Alte und das Neue Testament. Manche denken, das eine sei eine Art Vorgeschichte und das andere die „eigentliche Geschichte“. Doch das wird beiden Teilen nicht gerecht. Heute möchte ich mit euch genauer hinsehen, wie diese beiden Teile eng miteinander verbunden sind und wie sie gemeinsam Gottes Plan für uns Menschen enthüllen.

Im Alten Testament begegnen wir Gott als Schöpfer, Gesetzgeber und als derjenige, der seinen Bund mit Abraham, Mose und dem Volk Israel schließt. Ein zentraler Vers steht in Jesaja:

„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.“
Jesaja 43,1

Hier zeigt sich, dass Gott uns nicht nur erschaffen hat, sondern auch ganz persönlich kennt. Er ruft uns bei unserem Namen – ein Bild für die persönliche Beziehung, die er mit jedem von uns sucht. Dieses Motiv zieht sich durch das ganze Alte Testament und bereitet den Weg für das Kommen Jesu im Neuen Testament.

Im Neuen Testament wird dann der große Plan Gottes sichtbar. Jesus selbst sagt:

„Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.“
Matthäus 5,17

Jesus zeigt damit, dass er nicht gegen das Alte Testament steht, sondern dass er es vollendet. Alles, was Gott verheißen hat – von der Rettung des Volkes Israel bis hin zur Erlösung der ganzen Welt – erfüllt sich in ihm. Die Propheten des Alten Testaments haben darauf hingewiesen, oft in Rätseln, manchmal in großen Visionen. Jesus ist die Antwort auf diese Verheißungen.

Ein eindrucksvolles Beispiel für die Verbindung der beiden Testamente ist die Geschichte der Opfer. Im Alten Testament wurden Tiere geopfert, um Sünden zu sühnen. Doch diese Opfer waren nur ein Schatten der wahren Erlösung. Im Neuen Testament, im Hebräerbrief lesen wir:

„Denn unmöglich kann das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegnehmen.“
Hebräer 10,4

Das Alte Testament zeigt also die Notwendigkeit der Vergebung, das Neue Testament offenbart, dass Jesus das endgültige Opfer ist. Sein Tod am Kreuz und seine Auferstehung machen klar: Wir sind erlöst, nicht durch eigene Werke, sondern durch Gottes Gnade.

Emmaus-Jünger unterwegs mit Jesus, DALL·E, prompted by ChatGPT 4o
Emmaus-Jünger unterwegs mit Jesus, DALL·E, prompted by ChatGPT 4o

Eine Geschichte, die dies verdeutlicht, ist die Begegnung Jesu mit den Emmaus-Jüngern nach seiner Auferstehung. Die beiden Jünger waren traurig und konnten nicht verstehen, was geschehen war. Jesus erklärte ihnen, wie alle Schriften – das Alte Testament – auf ihn hinweisen. Im Lukasevangelium lesen wir:

„Und er begann bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war.“
Lukas 24,27

Das Alte Testament ist also kein „alter Hut“, sondern der Beginn der Geschichte, die im Neuen Testament ihren Höhepunkt findet. Beide Teile gehören zusammen, wie der Anfang und das Ende eines großen Buches. Gott zeigt uns in beiden, dass er uns liebt, dass er uns einen Weg bereitet und dass er uns in seine Ewigkeit führen möchte.

Diese Verbindung zwischen Altem und Neuem Testament macht deutlich, dass Gott beständig ist. Sein Wort bleibt. Seine Liebe bleibt. Und sein Plan für uns bleibt. Die Herausforderung für uns heute ist, beide Teile der Bibel zu lesen und zu verstehen. Denn nur so erkennen wir das ganze Bild seiner großartigen Geschichte mit uns Menschen.

Herr, danke, dass du durch das Alte und das Neue Testament zu uns sprichst. Lass uns erkennen, wie wunderbar dein Plan ist, und hilf uns, in deinem Wort zu leben. Stärke unseren Glauben und leite uns durch deinen Geist.

Amen!

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