Liebe Leserinnen und Leser,
krank sein ist kein Spaß. Der Körper streikt, die Kraft fehlt, vielleicht auch die Motivation. Und dann kommt oft noch dieses nagende Gefühl dazu: „Sollte ich nicht doch arbeiten? Stelle ich mich an? Ist das wirklich so schlimm?“ Ein schlechtes Gewissen schleicht sich ein, als ob wir uns für unsere Krankheit rechtfertigen müssten. Aber ist das wirklich richtig?
Die Bibel gibt uns eine klare Antwort auf diese Fragen. Jesus selbst begegnet Kranken immer mit Mitgefühl und Liebe. Er hat nie jemanden beschuldigt, krank zu sein. Ganz im Gegenteil: Er hat geheilt, getröstet und Mut gemacht.
„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“
Matthäus 11,28
Diese Einladung gilt auch dir, wenn du gerade krank zuhause bist. Du bist nicht weniger wert, weil du eine Pause brauchst. Gott sieht dich – mit all deiner Erschöpfung, deinen Schmerzen oder deiner seelischen Not. Und er sagt nicht: „Reiß dich zusammen!“, sondern: „Ich will dich erquicken.“
Doch woher kommt dann dieses schlechte Gewissen? Manchmal sind es unsere eigenen hohen Ansprüche. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der das „Funktionieren“ oft mehr zählt als das „Gesundsein“. Doch Gott sieht uns anders. Er schaut nicht auf unsere Produktivität, sondern auf unser Herz.
Ein weiteres biblisches Beispiel ist Elia. Nach einem großen geistlichen Kampf wurde er völlig erschöpft und konnte nicht mehr. Er legte sich unter einen Wacholderstrauch und wollte sterben. Was tat Gott? Er schickte keinen Tadel, sondern einen Engel mit Essen und Wasser. Und dann durfte Elia erst einmal schlafen.
„Und der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.“
1. Könige 19,7
Elia brauchte keine Moralpredigt, sondern Stärkung. Und genau das gilt für dich auch! Dein Körper und deine Seele brauchen Erholung. Kranksein ist kein Zeichen von Schwäche oder Schuld. Es ist eine Erinnerung daran, dass wir Menschen sind – begrenzt, verletzlich, aber auch geliebt und versorgt.
Also, was tun? Erlaube dir, krank zu sein. Erlaube dir, dich auszuruhen. Und wenn das schlechte Gewissen anklopft, dann erinnere dich daran: Gott gibt dir die Erlaubnis, gesund zu werden.

Herr, du kennst mich besser als jeder Arzt. Du weißt, wo mein Körper und meine Seele Erholung brauchen. Bitte schenke mir Frieden in dieser Zeit und erinnere mich daran, dass ich keine Schuld an meiner Krankheit habe. Hilf mir, meine Grenzen zu akzeptieren und deine Fürsorge anzunehmen.
Amen!