544 – Glaube ohne Liebe? Das reicht nicht!

544 – Glaube ohne Liebe? Das reicht nicht!

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,

was bringt es, wenn wir fromm reden, aber kalt handeln? Wenn wir beten, aber an den Notleidenden vorbeigehen? Jesaja 58 hält uns einen Spiegel vor – und zeigt, was Gott wirklich wichtig ist.

Da gibt es Menschen, die fasten und beten. Sie denken, sie tun alles richtig. Doch Gott stellt ihnen eine unbequeme Frage:

„Warum fasten wir, und du siehst es nicht an? Warum kasteien wir unseren Leib, und du willst’s nicht wissen?“
Jesaja 58,3

Die Antwort folgt direkt: Ihr fastet, aber ihr lebt nicht danach! Ihr seid ungerecht, ihr unterdrückt andere, ihr lebt für euch selbst. Gott kritisiert hier eine Frömmigkeit ohne Herz. Sie sieht von außen gut aus, ist aber innerlich leer.

Und was fordert Gott stattdessen?

„Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Löse die Fesseln des Unrechts, nimm das Joch weg, gib den Hungrigen Brot, nimm die Verlorenen auf!“
Jesaja 58,6-7

Glaube ist nicht nur ein Ritual. Er ist Liebe in Aktion.

Diese Worte klingen fast wie eine Vorschau auf das, was Jesus lehrt. Im Neuen Testament greift Jesus genau diesen Gedanken auf. Er erzählt von einem reichen Mann und einem Bettler namens Lazarus. Der Reiche lebt in Luxus, während Lazarus vor seiner Tür leidet. Doch der Reiche ignoriert ihn. Was passiert am Ende? Lazarus kommt in Gottes Herrlichkeit, der Reiche geht leer aus.

„Gedenke, Sohn, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus hat Böses empfangen; nun wird er getröstet, du aber wirst gepeinigt.“
Lukas 16,25

Jesus macht klar: Wer Gott liebt, muss auch die Menschen lieben. Frömmigkeit ohne Barmherzigkeit führt in die Irre.

Oder denken wir an seine Worte im Gleichnis vom Weltgericht:

„Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.“
Matthäus 25,35

Die, die so handeln, nennt Jesus „Gesegnete seines Vaters“. Denn wer anderen hilft, dient Christus selbst.

Und was bedeutet das für uns heute?

Vielleicht fasten wir nicht in dem Sinne, wie es damals üblich war. Aber wir zeigen unsere Frömmigkeit anders: durch den Kirchgang, durch Gebete, durch schöne Worte über den Glauben. Das ist gut – aber nicht genug. Jesaja und Jesus fordern uns heraus: Wie sieht unser Leben aus?

Sehen wir den, der Hilfe braucht? Oder sind wir so beschäftigt mit unserem eigenen Leben, dass wir vorbeigehen?

Hilfe für eine ältere Dame, Imagen 3, prompted by ChatGPT 4o
Hilfe für eine ältere Dame, Imagen 3, prompted by ChatGPT 4o

Vielleicht ist es die ältere Nachbarin, die einsam ist. Der Obdachlose, an dem wir morgens vorbeigehen. Oder die Kollegin, die gerade kämpft, aber niemanden hat, der sie fragt: „Wie geht es dir wirklich?“

Jesaja 58 und die Worte Jesu fordern uns heraus, mehr zu tun als nur zu reden. Sie rufen uns dazu auf, unsere Hände und Herzen zu öffnen.

Und das Schöne ist: Gott verheißt uns, dass unser Licht leuchten wird, wenn wir so handeln. Unser Leben wird hell, wenn wir anderen helfen.

„Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell wachsen.“
Jesaja 58,8

Auch eine Tafel für Arme kann mit Würde vorbereitet werden, Imagen 3, prompted by Michael Voß
Auch eine Tafel für Arme kann mit Würde vorbereitet werden, Imagen 3, prompted by Michael Voß

Ein Leben in Liebe und Barmherzigkeit verändert nicht nur die Welt um uns herum – es verändert auch uns selbst. Lasst uns also nicht nur beten und hoffen, sondern auch tun. Heute. Jetzt.

Herr, öffne unsere Augen für die Menschen um uns herum. Lass uns nicht vorbeigehen, sondern helfen, wo Hilfe nötig ist. Schenke uns ein Herz, das liebt, und Hände, die handeln.

Amen!

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