573 – Vom Christenverfolger zum Hoffnungsträger: Paulus und seine Worte, die die Welt veränderten

573 – Vom Christenverfolger zum Hoffnungsträger: Paulus und seine Worte, die die Welt veränderten

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,

es gibt Geschichten, die sind so krass, dass man sie zweimal lesen muss, um zu glauben, dass sie wirklich passiert sind. Die Lebensgeschichte von Paulus – oder wie er früher hieß: Saulus – ist so eine. Dieser Mann war ursprünglich alles andere als ein Vorzeigechrist. Im Gegenteil: Er war bekannt dafür, dass er die ersten Christinnen und Christen mit aller Härte verfolgte. Und trotzdem – oder gerade deshalb – hat er später große Teile des Neuen Testaments geschrieben und mit seinen Briefen Millionen von Menschen erreicht.

Der Anfang seiner Geschichte ist heftig. Saulus war überzeugt, das Richtige zu tun, als er die junge Kirche bekämpfte. Er war gebildet, klug, streng gläubig und tief verwurzelt im jüdischen Gesetz. Doch dann passiert etwas, das sein Leben komplett auf den Kopf stellt.

„Saul, Saul, was verfolgst du mich?“
Apostelgeschichte 9,4

Aus Saulus wird Paulus, Sora, prompted by Michael Voß
Aus Saulus wird Paulus, Sora, prompted by Michael Voß

Mitten auf dem Weg nach Damaskus wird er von einem grellen Licht zu Boden geworfen und hört die Stimme von Jesus. Diese Begegnung verändert alles. Aus dem Christenjäger wird ein glühender Verkünder von Jesus. Statt Angst zu verbreiten, beginnt er, Hoffnung zu geben.

Paulus schreibt viele seiner Briefe an Gemeinden, die er auf seinen Reisen gegründet oder besucht hat. Seine Worte sind direkt, ehrlich, manchmal unbequem – und doch voller Liebe und Klarheit. Und immer wieder betont er, dass der Glaube nicht kompliziert sein muss. Er kommt auf den Punkt:

„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“
Epheser 2,8

Man muss nicht perfekt sein, um zu Gott zu gehören. Und man muss sich den Himmel nicht verdienen. Paulus macht klar: Es ist ein Geschenk. Und Geschenke kann man nicht kaufen – man kann sie nur annehmen.

Aber das Leben mit Gott heißt nicht, dass alles easy läuft. Paulus war ständig unterwegs, wurde verfolgt, eingesperrt, ausgepeitscht. Trotzdem schreibt er:

„Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.“
Philipper 4,13

Paulus beim Schreiben eines seiner Briefe, DALL·E, prompted by ChatGPT 4o
Paulus beim Schreiben eines seiner Briefe, DALL·E, prompted by ChatGPT 4o

Was für ein Statement! Kein blinder Optimismus, sondern Vertrauen. Paulus kennt Leid, aber er weiß: Mit Jesus kann er selbst das durchstehen.

Und weil Paulus eben nicht in einem frommen Elfenbeinturm lebt, sondern im echten Leben unterwegs ist, hat er auch für unsere Alltagssorgen etwas zu sagen:

„Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden.“
Philipper 4,6

Das ist kein Aufruf zum Nichtstun, sondern zur Gelassenheit. Paulus ermutigt: Du musst nicht alles allein tragen. Du darfst abgeben – an jemanden, der größer ist als deine Sorgen.

Spannend ist, dass Paulus zwar so viel schreibt, aber immer wieder betont, dass es letztlich nicht um ihn geht. Er schreibt:

„Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“
Galater 2,20

Paulus stellt sein Ego hinten an. Es geht ihm nicht um Ruhm, nicht um Applaus. Er will, dass Menschen durch ihn Gott sehen. Und das ist vielleicht das Berührendste an ihm: Wie sehr er sich selbst zurücknimmt, um den Blick auf Jesus freizugeben.

Und manchmal – da wird Paulus sogar fast poetisch. Einer der bekanntesten Texte über die Liebe stammt aus seiner Feder:

„Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf.“
1. Korinther 13,4

So schreibt kein Theoretiker, sondern jemand, der mit dem Herzen spricht. Der durch Höhen und Tiefen gegangen ist. Und dessen Leben zeigt: Es ist nie zu spät für einen Neuanfang. Gott kann selbst aus einem Verfolger einen Wegbereiter machen. Aus einem Zweifler einen Hoffnungsträger. Aus einem Saulus einen Paulus.

Vielleicht hast du auch schon Dinge getan, auf die du nicht stolz bist. Oder du denkst: Für mich ist das mit Gott nichts. Ich hab zu viel Mist gebaut. Paulus wäre dir wahrscheinlich der Erste, der sagt: „Warte mal. Ich weiß, wie sich das anfühlt. Aber ich bin der Beweis dafür, dass Gott auch mit deinem Leben noch Großes vorhat.“

Herr, du hast Paulus verändert – aus einem Gegner wurde ein Freund. Bitte verändere auch unser Denken, unsere Herzen, unsere Wege. Zeig uns, dass deine Gnade größer ist als unsere Schuld. Mach uns zu Menschen, die anderen Hoffnung bringen. So wie Paulus.

Amen!

Translate
Consent Management Platform von Real Cookie Banner