Liebe Geschwister, liebe Freunde,
heutzutage sind wir oft schnell dabei, auf eine Schlagzeile oder einen kurzen Ausschnitt zu reagieren, ohne den gesamten Kontext zu berücksichtigen. Dies gilt besonders in der digitalen Welt, wo Überschriften und kurze Posts manchmal missverstanden werden können. Es ist wichtig, dass wir uns als Christen daran erinnern, wie wesentlich es ist, vor irgendwelchen Vorwürfen sich genau mit den Dingen zu beschäftigen.
In der Bibel, im ersten Thessalonicherbrief 5,21, lesen wir:
„Prüfet alles, das Gute behaltet.“
Dieser Rat ist heute relevanter denn je. Er fordert uns auf, sorgfältig und gewissenhaft zu sein, bevor wir urteilen oder Kritik üben. Wie können wir das praktisch umsetzen?
Erstens, lesen wir den gesamten Text, bevor wir kritisieren. Nur die Überschrift zu lesen, kann ein verzerrtes Bild vermitteln und Missverständnisse verursachen. So erging es auch vielen, die auf unsere Andacht über die Bedeutung von Hochwasser reagiert haben, ohne den gesamten Beitrag zu lesen. Der vollständige Text der Andacht ist hier zu finden: Folge 262. Und der Eintrag bei Threads steht hier: Threads Beitrag.
Zweitens, achten wir auf die Formulierung von Fragen. Ein Fragezeichen deutet eine Frage an und keine Behauptung. Wenn jemand fragt: „Ist das Hochwasser eine Strafe Gottes?“, so ist das eine Einladung zur Diskussion und nicht eine definitive Aussage. Es ist wichtig, diese Unterscheidung zu beachten, um Missverständnisse zu vermeiden.
Drittens, sind wir präzise in unserer eigenen Sprache und unseren Vorwürfen. Unpräzise oder vage Kritik kann mehr Schaden anrichten als nützen. Lassen wir uns nicht von Emotionen leiten, sondern bemühen wir uns um Klarheit und Genauigkeit in unseren Aussagen.
Vor allem aber, bringen wir keinen Hass in unsere Worte. Epheser 4,29 ermahnt uns:
„Lasst kein faules Wort aus eurem Mund gehen, sondern was gut ist, zu notwendiger Erbauung, dass es Segen bringe denen, die es hören.“
Unsere Kritik sollte stets konstruktiv und von Liebe geleitet sein. Hass und verletzende Worte sind nicht im Einklang mit dem, was uns Jesus gelehrt hat.
Auch in Kolosser 4,6 lesen wir:
„Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt, dass ihr wisst, wie ihr einem jeden antworten sollt.“
Freundlichkeit und Weisheit in unserer Rede sind Schlüssel, um Missverständnisse zu vermeiden und produktive Gespräche zu führen.
Jesus selbst erinnert uns in Matthäus 7,1-5:
„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch gemessen werden. Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? Oder, wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst.“
Diese Passage fordert uns auf, uns selbst zu reflektieren und unsere eigenen Fehler zu erkennen, bevor wir andere kritisieren. Es geht darum, demütig und mit einem reinen Herzen zu urteilen.
Ein weiteres wichtiges Bibelzitat finden wir in Jakobus 1,19:
„Ihr wisst es, meine geliebten Brüder: Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“
Diese Worte ermahnen uns, geduldig und bedacht zu sein, bevor wir sprechen oder handeln. Schnelles Urteil und Zorn führen oft zu Missverständnissen und Konflikten.
Lasst uns beten:
Herr, gib uns die Weisheit, bevor wir urteilen, immer den ganzen Kontext zu verstehen. Hilf uns, unsere Worte mit Bedacht zu wählen und stets Liebe und Mitgefühl zu zeigen. Lass uns daran erinnern, dass wir als deine Kinder berufen sind, Frieden zu stiften und durch unser Handeln und unsere Worte ein Zeugnis deiner Liebe zu sein. Möge der Heilige Geist uns leiten, geduldig und verständnisvoll zu sein, damit unsere Worte und Taten zu deiner Ehre und zum Wohl unserer Mitmenschen dienen. Amen.
Möge der Heilige Geist uns alle leiten und uns die Geduld und das Verständnis geben, sorgfältig und respektvoll mit den Informationen umzugehen, die wir erhalten und teilen.