376 – Warum der christliche Glaube und Rechtsextremismus niemals zusammenpassen

376 – Warum der christliche Glaube und Rechtsextremismus niemals zusammenpassen

Liebe Leserinnen und Leser,

wir leben in einer Zeit, in der politische und gesellschaftliche Entwicklungen Fragen aufwerfen, die uns als Christinnen und Christen herausfordern. Erschreckend ist es, wenn rechtsextreme Parteien in Deutschland immer wieder Zuspruch erhalten – ein Land, das in der Vergangenheit mit den dunkelsten Kapiteln der Geschichte, dem Nationalsozialismus, zu kämpfen hatte. Die schrecklichen Verbrechen dieser Zeit – die systematische Vernichtung von Juden, politisch Andersdenkenden und vielen weiteren Menschen – sind ein Mahnmal dafür, was Rechtsextremismus bewirken kann.

Fast ein Drittel der Wähler hat bei der jüngsten Wahl in Brandenburg für die AfD gestimmt – eine Partei, die als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft ist. Wie kann es sein, dass ein Land, das zwischen 1933 und 1945 unter einer rechtsextremistischen Diktatur Millionen von Toten und unermessliches Leid erlebt hat, erneut solche Tendenzen zeigt?

Als Christinnen und Christen sind wir aufgerufen, uns klar gegen jede Form von Hass und Ausgrenzung zu positionieren. Schon Jesus selbst hat uns in seinen Lehren deutlich gezeigt, dass Glaube und Hass niemals miteinander vereinbar sind. Rechtsextremismus, der auf Ausgrenzung, Hass und Gewalt aufbaut, steht im direkten Widerspruch zu dem, was Jesus uns gelehrt hat. Lasst uns gemeinsam in der Bibel nach Antworten suchen.

Ein erster wichtiger Punkt, der deutlich macht, dass der Glaube an Jesus und rechtsextremes Gedankengut nicht zusammenpassen, ist die zentrale Botschaft der Liebe. Jesus lehrt uns:

„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Matthäus 22,39

Diese Liebe schließt niemanden aus. Sie kennt keine Nationalitäten, keine Hautfarben, keine politischen Grenzen. Nächstenliebe ist allumfassend und bedingungslos. Wer also Hass gegen Menschen schürt, die anders aussehen, anders glauben oder anders denken, verstößt gegen das zentrale Gebot, das Jesus uns gegeben hat.

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Ein zweiter Grund, warum der christliche Glaube und Rechtsextremismus unvereinbar sind, ist die klare Aufforderung zur Friedfertigkeit. Jesus sagte in der Bergpredigt:

„Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
Matthäus 5,9

Rechtsextremistische Ideologien fördern Gewalt, um ihre Ziele durchzusetzen. Sie setzen auf Hass und Zerstörung, um Macht zu erlangen und Andersdenkende zu unterdrücken. Doch Jesus fordert uns auf, Frieden zu schaffen – Frieden zwischen Menschen, Frieden zwischen Völkern. Friedfertigkeit und Gewaltbereitschaft können niemals Hand in Hand gehen.

Ein dritter Grund ist die klare Absage an jede Form von Überheblichkeit. Jesus begegnete allen Menschen, egal ob arm oder reich, gesund oder krank, mit demselben Respekt und derselben Würde. In der Bibel lesen wir:

„Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.“
Lukas 18,14

Rechtsextremismus basiert auf einer Ideologie der Überlegenheit – die Vorstellung, dass die eigene Rasse, Nation oder Kultur anderen überlegen ist. Das ist ein direkter Widerspruch zu dem demütigen Geist, zu dem Jesus uns aufruft. Arroganz und Hochmut führen immer zu Spaltung und Leid, während Demut und Liebe Einheit schaffen.

Viertens fordert der christliche Glaube Gerechtigkeit für alle. Im Alten Testament heißt es:

„Lernt, Gutes zu tun! Trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten!“
Jesaja 1,17

Rechtsextreme Bewegungen unterdrücken Minderheiten und treten die Rechte der Schwächsten mit Füßen. Sie wollen Macht durch Ungerechtigkeit erlangen. Doch Gott selbst ruft uns auf, das Gute zu tun und für Gerechtigkeit einzustehen. Gerechtigkeit bedeutet, dass jeder Mensch – unabhängig von Herkunft, Aussehen oder Glauben – die gleichen Rechte hat. Rechtsextremismus fördert das Gegenteil.

Schließlich, als fünfter Punkt, widerspricht der christliche Glaube jeglicher Art von Angst und Panikmache. Rechtsextremismus nährt sich oft von der Angst vor dem Fremden. Diese Angst wird geschürt, um Macht zu erlangen. Doch Jesus selbst sagt:

„In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“
Johannes 16,33

Wir sollen nicht aus Angst handeln, sondern im Vertrauen auf Gott. Angst führt zu Misstrauen und Hass, während Glaube uns lehrt, mutig aufeinander zuzugehen, Brücken zu bauen und das Gute zu fördern. Rechtsextreme Ideologien leben von der Verunsicherung, doch der christliche Glaube stärkt uns, der Angst mit Vertrauen zu begegnen.

Liebe Leserinnen und Leser, lassen wir uns nicht von der Versuchung des Hasses und der Ausgrenzung verführen. Rechtsextremismus und der Glaube an Christus können nicht zusammenpassen. Wir sind berufen, Licht in dieser Welt zu sein, das bedeutet: Liebe, Frieden, Demut, Gerechtigkeit und Vertrauen zu leben. Lasst uns gemeinsam gegen Hass aufstehen und für die Werte eintreten, die Jesus uns vorgelebt hat.

Möge Gott uns Weisheit schenken, klar zu sehen und mutig zu handeln.

Herr, hilf uns, in einer Welt voller Hass und Zwietracht deinen Weg der Liebe zu gehen. Gib uns die Kraft, uns für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen und Menschen zu lieben, wie du sie liebst.

Amen.

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