Liebe Leserinnen und Leser, liebe Hörerinnen und Hörer,
heute betrachten wir ein Gleichnis Jesu, das uns tief in die menschliche Seele blicken lässt:
„Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!“
Lukas 18,13
In diesem Gleichnis stellt Jesus zwei Menschen vor: einen Pharisäer und einen Zöllner. Der Pharisäer rühmt sich seiner eigenen Gerechtigkeit, während der Zöllner in Demut seine Sünden bekennt und um Gottes Gnade bittet. Jesus schließt das Gleichnis mit den Worten:
„Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener.“
Lukas 18,14
Diese Geschichte lehrt uns, dass wahre Demut und das Eingeständnis unserer Fehler der Schlüssel zur Vergebung sind. Es ist nicht unser eigenes Tun, das uns gerecht macht, sondern Gottes Gnade. Wenn wir unsere Schwächen erkennen und sie vor Gott bringen, öffnet sich der Weg zu echter Veränderung und Heilung.
Ein Beispiel aus dem heutigen Leben: Ein erfolgreicher Geschäftsmann, der stets stolz auf seine Leistungen war, erlebte einen finanziellen Rückschlag. In dieser Krise erkannte er, wie sehr er auf äußeren Erfolg vertraut hatte. Er wandte sich in Demut an Gott, bat um Vergebung für seinen Stolz und fand neuen Halt im Glauben. Diese innere Umkehr führte ihn zu einem erfüllteren und bescheideneren Leben.

Lasst uns also nicht auf unsere eigenen Leistungen vertrauen, sondern in Demut vor Gott treten und seine Gnade suchen. Denn wie es im Jakobusbrief heißt:
„Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“
Jakobus 4,6
Herr, wir kommen vor dich mit dem Bewusstsein unserer Unvollkommenheit. Schenke uns die Demut, unsere Fehler einzugestehen, und die Gnade, Vergebung zu erfahren. Führe uns auf deinem Weg der Liebe und Barmherzigkeit.
Amen!